Nach 3 Tagen in München und 2 Tagen am Chiemsee sind wir an Tag 6 zur finalen Destination nach Leogang in Österreich weitergereist. Leogang ist im Sommer als Mountainbiker-Paradies mit anspruchsvollen Downhillstrecken bekannt und befindet sich im Bundesland Salzburg – jedoch bereits kurz hinter der Grenze zu Tirol. Ich war schon einmal dort.

Holzhotel Forsthofalm Leogang
Tag 6 – Ankunft
- Unser Holzhotel Forsthofalm befindet sind nicht unten in Leogang (bzw. in Leogang-Hütten, wo sich die großen, von Instagram bekannten Hotels ballen) sondern am Berg, irgendwo zwischen der Talstation und der Mittelstation der Bergbahn auf den Asitz.
- Auch dieses Hotel inszeniert sich durchaus gelungen auf Instagram, was ich direkt nach der Ankunft live und in Farbe beobachten durfte. Denn da hat ein Influencer der Generation 50plus ganz in meiner Nähe sein Handy aufs Stativ gepackt, um eine Insta-Story aufzunehmen, die wenig später auf dem Insta-Kanal des Hotel ge-reposted wurde.

Blick aus dem Hotelzimmerfenster
- Diesen Influencer (von mir liebevoll als „Influencer der Herzen“ bezeichnet) haben wir während unseres Aufenthalts immer wieder sowohl vor Ort als auch online gesehen, und ich muss sagen, ich möchte nie im Leben mit ihm tauschen. Ja, er durfte vermutlich umsonst im Hotel wohnen und wurde für seine Posts sogar entlohnt. Aber dafür musste er eben auch seine Stories und Reels drehen – egal, ob es ihm nun peinlich war, dabei beobachtet zu werden – und saß abends beim Essen oder in der Bar etwas traurig alleine am Tisch. Von unserem Hotel ist er direkt zum nächsten gereist, um wieder genau dasselbe zu machen. Da fahre ich lieber weniger oft, aber dafür „richtig“ in den Urlaub und habe einen Job, bei dem ich nicht von Fremden überwacht und bewertet werde.
- Nach dem Einchecken haben wir den Wellnessbereich ausgecheckt. Der ist mit u.a. zwei Panoramasaunen und einem Außenpool auf dem Dach gut bestückt. Ich war jedoch schon in Hotels mit beeindruckenderen Wellnessbereichen. Z.B. letztes Jahr zum Spa Day im Hubertus Mountain Refugio in Balderschwang.
- Außerdem fiel leider negativ auf, dass im Bereich der Saunen, des Schwimmbads und der Ruheräume kein festes Personal vorhanden ist. So dass einmal die Handtücher aus waren, und es auch am regelmäßigen „Durchwischen“ gemangelt hat.

Unser Hotelzimmer
- Vor dem Essen waren wir beim Yoga. Das war eine eher einfach gehaltene Stunde (damit die ganzen Männer, die klischeehaft von ihren Frauen mitgeschleppt werden, mitmachen können…) inklusive Partnerübungen, die zu witzigen Szenen geführt haben. Ja, ich war schuld dran, dass jemand umgefallen ist 😀
- Das erste Mal Essen in so einem Hotel finde ich meist überfordernd, da man den Ablauf nicht kennt und sich etwas trottelig vorkommt. Erwschwerend hinzu kam am ersten Abend, dass wir wegen des Yogas spät dran waren und insgesamt viel los war.
- Was mich jedoch direkt beeindruckt hat: das Essen war super lecker! Am Ende unseres Aufenthalts kam ich zum Schluss, dass die Küche in der Forshofalm aufzeigt, was man aus Gemüse machen kann. Wirklich fantastisch. Wer da noch Fleisch braucht, ist echt selbst schuld.

Abendessen
- Besonders gut gefallen hat mir, dass man beim Hauptgang die Wahl zwischen Fleisch, Fisch und vergan hat, während die Beilagen alle vegan sind und alles am Tisch gemeinsam serviert wird. Das ist richtig cool, weil man sich so über den Geschmack unterhalten und über enthaltene Gewürze herumrätseln kann. Und man kann auch dem Gegenüber etwas mehr überlassen, wenn man etwas nicht so mag oder nicht verträgt. Geniales Konzept.
- Ansonsten stelle ich immer wieder fest, dass mehrere Gänge eine Geduldsprobe für mich sind. Ich bin es gewohnt, (fast) alles im Leben zack-zack zu erledigen. Dazu gehört auch das Essen. Ich merke, dass ich direkt nervös werde, wenn ein Gang länger auf sich warten lässt. Denn es könnte ja sein, dass man vergessen wurde. Und wann ist es dann angezeigt, das zu monieren?! 😀
3 x Wandern am Asitz (denn die Fahrt mit der Bergbahn ist in der Leogang-Card inbegriffen!)
30.08.2025 (Samstag)
- Wanderung vom Hotel hoch zur Mittelstation
- Besichtigung der dortigen Attraktionen (Kräutergarten…)
- Fahrt mit der Bergbahn von der Mittel- zur Bergstation
- Heute ist mal richtig kalt!

Kaaalt…
- Wanderung von der Berg- zur Mittelstation, inklusive Besichtigung des Sees oberhalb der Mittelstation und der umgebenen Attraktionen (z.B. Liegen, auf denen man Musik hören kann).
- Fahrt mit der Bergbahn von der Mittel- zur Talstation

Kuh am Berg
- Wanderung von der Talstation hoch zum Hotel
- „Marende“ (Lunch mit Salat, Kuchen etc. und einer warmen Speise) im Hotel
- Zwei Saunagänge, wobei ich zwei neue, österreichische Freunde finde. Das ist so witzig, weil ich meinen Teamkollegen erst vor kurzem erzählt habe, dass ich finde, dass ich nirgends so oft angequatscht werde wie in Österreich. Hier von zwei Herren mittleren Alters, die ich als „die waren früher bestimmt auf Konzerten der „Zillertaler Schürzenjäger“ (wahlweise der „Klostertaler“)“ beschrieben habe… 😀
- „White Night“ (woran sich viele so gar nicht gehalten haben…) mit Barbecue und Einnahme des Desserts in der Bar. Wahrscheinlich mein einziger Baraufenthalt 2025. Außer Oberstdorf oder die Weihnachtsfeier bei der Arbeit warten mit einer Überraschung auf…
31.08.2025 (Sonntag)
- Bei wunderschönem Sonnenschein sind wir morgens hochmotiviert nach Zell am See gefahren.
- Nur um dort leidvoll zu erfahren, dass an diesem Sonntag ein prestigeträchtiger Triathlon stattfindet und deswegen Zell am See großräumig abgesperrt ist.
- Verzweifelt sind wir mehrmals in Zell am See hin- und hergefahren. Aber keine Chance. Nicht einmal die Weiterfahrt nach Bischofshofen (wäre die letzte mir noch fehlende 4-Schanzen-Tournee-Station gewesen…) war möglich.
- Frustriert brechen wir diesen Ausflug ab.
- Angekommen im Hotel entscheiden wir uns für den erneuten Aufstieg vom Hotel zur Bergstation.
- Das war deutlich anstrengender – da wärmer – als am Tag zuvor. Dafür wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler belohnt.
- Fahrt mit der Bergbahn von der Mittel- zur Bergstation
- Erstmal Hunger! Dort Einkehr in die wirklich sehr schöne Hütte an der Bergstation. Pommes und Cola – und ich bin glücklich.

Mein „Gedeck“ 😀
- Aufstieg über den Panoramaweg zum Gipfel – gigantischer 360-Grad-Rundblick
- Wir beobachten eine Influencer-Familie mit zwei kleinen Jungs, einem Baby und einem Golden Retriever beim professionellen Fotoshooting am Berg.
- Unsere Organisation lässt heute zu wünschen übrig: wir haben uns nicht über die letzte Talfahrt informiert und kommen um 16:23 Uhr an der Bergstation an („Irgendwie ist mittlerweile ziemlich wenig los am Berg…“). Letzte Talfahrt planmäßig um 16:30 Uhr! Was wären wir gesprintet, wenn wir das gewusst hätten…
- Ausstieg an der Mittelstation und Abstieg zum Hotel
- Unterwegs beobachten wir die Downhiller bei ihren waghalsigen Manövern. Das wird mir bei künftigen Wanderungen an anderen Orten fehlen, denn die haben einen enormen Unterhaltungsfaktor.
- Beim Abendessen sitzen wir neben einem frischverliebten Ü50-Pärchen, das eine äußert intellektuelle Art der Gesprächsführung hat. („Ach, jetzt erzähle ich die ganze Zeit. Dabei wollte ich doch Deine Gedanken hören.“ „Macht gar nichts, Schatz. Du hast eine so wunderbare Art, Dich auszudrücken. Ich höre Dir so unglaublich gerne zu!“). Man kam sich daneben regelrecht unterlegen vor. Aber ich wage einzuwerfen: an unserem Tisch wurde mehr gelacht… (An alle Eislauffans: Der männliche Part sah aus wie eine Kopie vom legendären Eistänzer Christopher Dean).
02.09.2025 (Dienstag)
- Keine Angst, der Montag bekommt einen separaten Post 😉
- Heute rauschen die Temperaturen wieder in den Keller und alles sieht grau, neblig und nass aus.
- Wir ziehen trotzdem los und marschieren vom Hotel bergab zur Talstation.
- Unterwegs lernen wir den Maxi kennen. Maxi ist ein Pony, das man explizit mit Gras von der Wiese nebenan füttern darf. Was ich mir nicht nehmen lasse.
- Fahrt mit der Bergbahn von der Tal- zur Bergstation
- Das war eine spontane Entscheidung, die wir zum Glück nicht bereut haben.
- Wir wandern rundum den Gipfel auf „Leos Spielweg“, der für einen Familienweg überraschend bergig daherkommt.
- Es gibt immer wieder Stationen mit kleinen Aufgaben und Geräten zum Turnen und Spielen. Mein persönliches Highlight sind die Trampolins (auf denen ich 2023 schon einmal gesprungen bin). Das macht so Spaß! Und ist ganz schön anstrengend…

Ich auf dem Trampolin
- Fahrt mit der Bergbahn von der Berg- zur Mittelstation
- von dort zu Fuß Abstieg zum Hotel
- „Marende“ (Nachmittagssnack) im Hotel
- 2 Saunagänge und Schwimmen im Regen
- Das letzte Abendessen krönen wir mit einem „Nusserl“-Schnaps
03.09.2025 (Mittwoch)
- Abreise bei strahlendem Sonnenschein – das Wetter in Leogang war wirklich ein ewiges Auf und Ab. Aber richtig mies war es nie. Den Regenschirm haben wir im ganzen Urlaub nur einmal benötigt (am Chiemsee auf dem Rückweg vom Abendessen zum Hotel. Never forget: it was Woltemade-Day!).
- Auf der Rückfahrt legen wir einen Zwischenstopp in Going am Wilden Kaiser ein und nehmen den Anbau an einem Hotel, das wir aus einem anderen Urlaub kennen, in Augenschein.
- Weiterer Zwischenstopp beim berühmten Dinzler am Irschenberg. Das lohnt sich echt, denn man darf tatsächlich durch die Kaffeerösterei laufen, und es ist auch ein sehr schönes Café mit großer Auswahl an Speisen und Getränken (inklusive Pizza!) dabei.

Berni und ich <3
- Da die Hinfahrt in mehreren Etappen (München – Chiemsee – Leogang) stattgefunden hat, zieht sich die Rückfahrt in einem Rutsch mal so richtig.
- Dahoam is dahoam: Stau am Engelbergtunnel, da weiß ich doch, dass ich wieder im Großraum Stuttgart angekommen bin…
- Es war eine wunderbar entspannte, abwechslungsreiche Reise. Das haben wir genau richtig zusammengestellt. War übrigens auch toll, nach 10 Jahren endlich mal wieder länger als eine Woche zu verreisen.
Das waren die Tage 6, 7, 8, 10 und 11.
Tag 9 (Zell am See und Saalbach-Hinterglemm) folgt in einem separaten Blogpost. Stay tuned 🙂