|Leseliebe| „Liebe mich nicht“ von Marah Woolf

 "Liebe mich nicht" von Marah Woolf

„Liebe mich nicht“

  • Marah Woolf
  • GötterFunke 1
  • Young Adult
  • Deutsch
  • Hörbuch
  • 3,5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Wie bereits berichtet, habe ich mir nach langem hin und her endlich ein Hörbuch-Abo gegönnt. Mein erster Download war „Liebe mich nicht“ von Marah Woolf.

Marah Woolf ist ein deutsches Internetphänomen, also eine jener Autorinnen, die durch Selbstverlag und das Internet bekannt wurden. Sie heißt in echt Ina Körner, ist gelernte Bankkauffrau und Mutter von drei Kindern. „Liebe mich nicht“ aus ihrer neuen Trilogie „GötterFunke“ ist das erste Buch von ihr, das ich gelesen oder gehört habe.

Als Jess gemeinsam mit ihrer Freundin Robyn auf dem Weg ins Ferienlager in den Rocky Mountains einen Autounfall baut, ist nichts mehr, wie es einmal war, denn Jess hat plötzlich das Gefühl, dass in ihrer Umgebung übernatürliche Dinge geschehen. Im Feriencamp lernt Jess den überirdisch schönen, manchmal aber auch überirdisch arroganten Cayden sowie seine Cousine Athene, seinen Cousin Apoll und deren Eltern kennen. Jess fühlt sich sofort zu Cayden hingezogen, wird aus dessen heiß-kaltem Verhalten jedoch nicht schlau. Das Gefühlskarussell dreht sich immer schneller, vor allem als Cayden auch noch mit Jess‘ eigentlich vergebener besten Freundin Robyn zu flirten beginnt…

Nebenbei versucht Jess den seltsamen Vorkommnissen im Camp auf den Grund zu gehen. Langsam keimt in ihr der Verdacht, dass die Eltern von Apoll und Athene nicht nur eine Vorliebe für Namen aus der griechischen Mythologie hatten…

Die Anleihen aus der griechischen Mythologie haben mir super gefallen. Nicht erst seit der „Starcrossed“-Serie von Josephine Angelini weiß ich, dass sich die alten Götter ganz wunderbar als Vorlage für ein Jugendbuch aus dem Bereich Fantasy eignen, ging es dort doch wilder und intriganter zu als in „Dallas“, „Beverly Hills 90210“ und „Gossip Girl“ zusammen.

Auch der Schauplatz der Geschichte in einem in den Rocky Mountains (die ich 2015 live und in Farbe gesehen habe) gelegenen Feriencamp (wollen wir spätestens seit „American Pie“ nicht alle unbedingt ein typisch, amerikanisches Ferienlager besuchen?) ist ganz nach meinem Geschmack.

Weniger gefallen hat mir, dass Jess sich ständig von Cayden um den Finger wickeln lässt und keine klare Linie fährt. Das hat zur Folge, dass sich die immer gleiche Situation immer wieder abspielt (Jess und Cayden kommen sich näher – er weist sie ab – sie steht trotzdem wieder auf der Matte alternativ wird er eifersüchtig – und das Spiel beginnt wieder von vorne…), was mich als Leser/Zuhörer ermüdet und viel von der eigentlichen Spannung genommen hat. In diesen Momenten habe ich mich tatsächlich zu alt für dieses Buch gefühlt.

Auch die anderen Charaktere sind mir zu klischeebeladen angelegt. Alle (nicht nur Cayden, Apoll und Athene) sehen wahnsinnig gut aus, die Mädchen haben keinen anderen Lebensinhalt, als einen Jungen zu finden, der zumindest für die Zeit des Camps mit ihnen „geht“ und die Jungs sind sich der Situation nur allzu bewusst und spielen mit ihren Bewunderinnen. Auch hier fällt mir sofort das Stichwort „ermüdend“ ein.

Dass ich trotzdem Spaß an „Liebe mich nicht“ hatte, lag vor allem an der zugrundeliegenden griechischen Mythologie und der Tatsache, dass ich das Buch gehört und nicht gelesen habe. Da man erfahrungsgemäß nicht ganz so aufmerksam hört, wie man liest, machen einem auch wiederholende Schilderungen nicht ganz so viel aus.

Eigentlich wollte ich deshalb dem noch nicht erschienenen Teil 2 eine Chance geben. Doch dann kam das Ende. Wobei „Ende“ die Übertreibung des Jahrhunderts ist, denn das letzte Kapitel ist völlig offen und enthält so überhaupt keine Abrundung der Geschichte. Das finde ich dermaßen nervig, dass ich mir nicht vorstellen kann, Band 2 zu kaufen. Ich komme mir veralbert vor.

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