|Leseliebe| Bücher und Minimalismus

Ich lebe in dem luxuriösen Zustand, dass ich neben meiner eigenen Wohnung bei meinen Eltern zu Hause noch immer mein eigenes (großes) Zimmer habe. Da der Platz nicht anderweitig benötigt wird (und meine Eltern und mein Bruder auch nicht auf meine regelmäßigen Besuche verzichten möchten…), habe ich dort neben einem zweiten und dritten Kleiderschrank zwei Bücherregale, in denen ich einen Großteil meiner Bücher lagere.

Manchmal würde ich mir wünschen, dass deutsche Hardcover hochwertiger und innovativer sind. Die Jugendbücher von Kerstin Gier hingegen würde ich mir immer wieder kaufen, denn sie sind echte Schmuckstücke.

In den vergangenen 15 Jahren habe ich mich selten von gelesenen Büchern getrennt. Die meisten sind – egal, ob sie mich absolut begeistern konnten oder nicht und egal, ob es sich um Taschenbücher oder Hardcover gehandelt hat – in den beiden Bücheregalen bei meinen Eltern daheim gelandet. Mittlerweile musste ich feststellen, dass man 90% der gelesenen Bücher nur einmal im Leben liest. Wozu also an diesen 90% festhalten? Zum anderen altern Taschenbücher – insbesondere die englischsprachigen – nicht besonders gut und sind deshalb bereits nach zwei, drei Jahren vergilbt und sehen nicht mehr schön aus. Da ich mittlerweile auch Bedenken habe, dass meine Eltern sich irgendwann entschließen, sich zu verkleinern, und ich dann vor der Mammutaufgabe stehe, mein Zimmer aufzulösen. Um das zu vermeiden, habe ich mich entschlossen, bereits nach und nach auszumisten. Letztes Wochenende bin ich in einer ersten Runde mein Bücherregale durchgegangen und habe zwei große Tüten mit Büchern aussortiert.

Hierbei haben mir die folgenden Fragen geholfen:

– Werde ich dieses Buch jemals wieder lesen? Hier habe ich zwei Kategorien von Büchern entfernt: entweder, die Geschichte konnte mich schon beim Lesen nicht überzeugen oder das Buch fand ich damals gut, mittlerweile hat sich jedoch mein Geschmack geändert.

– Wie ist der Zustand des Buches? Macht es sich rein äußerlich gut in meinem Bücherregal oder habe ich keine Lust mehr, es anzufassen, da es vergilbt ist? Ich bin äußerst penibel im Umgang mit Büchern und habe keinen Spaß an Büchern, die nicht in einem super Zustand sind.

Es gibt auch amerikanische Taschenbücher, von denen ich mich nie trennen würde: dazu gehören die Jugendbücher von Miranda Kenneally

Mein Plan lautet, dass ich über Weihnachten meine Bücherregale erneut auseinandernehme und nur die absoluten Highlights behalte.

Hierzu gehören:

– Klassiker, wie meine Bücher von und über Thomas Mann

– absolute Favoriten, wie z.B. „Owen Meany“ von John Irving

meine liebsten Kinderbücher, also u.a. die Bücher von und über Astrid Lindgren

– besonders schöne Hardcover-Ausgaben, z.B. aus dem „Königskinder“-Verlag

– meine Sportbuchsammlung, von der ich in einem separaten Post erzählen möchte

– Bücher, die ich bereits mehrfach gelesen habe und von denen ich weiß, dass ich das erneut machen möchte – wie z.B. dieses hier.

Meine beiden liebsten deutschen Verlage, denn die Cover und die sonstige Buchgestaltung sind einfach wunderschön: der Magellan Verlag und die Königskinder

Ich bin selbst gespannt, was am Ende übrig bleiben wird.

Selbstverständlich werden die aussortierten Bücher nicht in der Altpapiertonne landen. Da die Bücher, die ich aussortieren werde, zu alt sind, um sie gewinnbringend bei momox.de oder rebuy.de zu veräußern, werde ich sie einer gemeinnützigen Organisation spenden, in der eine Freundin von mir engagiert ist. Die Bücher werden bei einem großen Bücherflohmarkt angeboten und der Erlös kommt der Jugendarbeit zugute. Falls jemand aus dem Großraum Karlsruhe/Stuttgart kommt: der Bücherflohmarkt findet am 14.-15.07.2017 in Maulbronn statt.

Meine „Bloodlines“-Reihe mag ich auch super gerne.

Zum Abschluss stellt sich die Frage, wie ich plane, in Zukunft das Anhäufen von zu vielen Büchern zu vermeiden, ohne auf das Lesen von vielen Büchern zu verzichten.

– Alles, was auf Englisch als Taschenbuch erscheint, werde ich als E-Book kaufen, denn englische Softcover sind einfach zu schlecht in der Verarbeitung, als dass sie dazu geeignet wären, ein Bücherregal zu verschönern.

– Besonders schön gestaltete Bücher, die ein Bücherregal äußerlich (und inhaltlich) aufwerten, werde ich als Hardcover kaufen, auch wenn das für die S-Bahn eher unpraktisch und in der Anschaffung natürlich teurer ist.

– Ich werde zeitnah nach dem Lesen eines jeden Buches entscheiden, ob ich dieses auf Dauer besitzen möchte, oder ob es wegkommt. Bei der zweiten Alternative werde ich das Buch möglichst zeitnah verkaufen, denn nach meiner Erfahrung bekommt man bei momox.de oder rebuy.de mehr geboten, je schneller man nach dem Erscheinungstermin verkauft.

– Eine weitere Alternative würde das Ausleihen von Büchern darstellen. Allerdings liegt keine Bibliothek praktisch auf meinem Arbeitsweg und auch bin ich mittlerweile so gepolt, dass ich Bücher sofort haben und nicht warten möchte, bis sie fünf Leute vorher gelesen haben.

Ich denke, mit diesen Maßnahmen wird mir ein minimalistischer Umgang mit Büchern gelingen, ohne meinen Bücherkonsum einschränken zu müssen.

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