Samstag, der 26.08.2017
Ich gebe es zu, ein bisschen hat uns der Schlag getroffen, als wir (Litla Gletta und ich) gesehen haben, dass wir uns im Mai für einen Abflug ab Frankfurt um 09:20 Uhr morgens entschieden haben, denn das bedeutete Abfahrt per Auto um 05:00 Uhr. Wir haben wie bereits im März, als wir nach Helsinki gereist sind, mit dem Auto direkt am Terminal geparkt. Mit dem Frühbuchertarif hat uns das Parken in den Sommerferien ca. 100 Euro gekostet und das Benzin 35 Euro. So haben wir pro Person 67,50 Euro gezahlt, einen Preis, den wir mit der Bahn kaum hätten halten können. Ganz davon abgesehen, dass es nichts Nervigeres gibt, als in einem ICE mit einem Koffer zu reisen.
Trotz zweier Baustellen sind wir ohne große Verzögerung am Frankfurter Flughafen angekommen. Dort wurde es jedoch sehr chaotisch, denn die Parkhäuser 2 und 3 waren nur unzureichend ausgeschildert, so dass wir mehrfach im Kreis gefahren sind. Als wir endlich im Parkhaus drin waren, sind wir in eine Parkreihe eingefahren, in der es laut Anzeige noch freie Parkplätze geben sollte, tatsächlich war jedoch nichts mehr frei, und wir wurden wieder aus dem Parkhaus geleitet und befanden uns plötzlich erneut auf dem Weg zur Autobahn. Nerv. Im nächsten Versuch hat das Parken geklappt, jedoch war ich so durcheinander, dass ich versehentlich auf „Parkticket auswerfen“ gedrückt und nicht meinen QR-Code angehalten habe. Ob es uns trotz dieses Fehlers gelingen würde, eine Woche später aus dem Parkhaus auszufahren? Auflösung folgt am letzten Tag meines Reiseberichts… (Achtung, Cliffhanger!)
Da sich auch die Suche nach der Gepäckaufgabe als komplex entpuppt hat, kann ich nur jedem raten, auch bei bereits erfolgtem Check-In rechtzeitig an den Frankfurter Flughafen zu fahren. Immerhin kamen wir dieses Mal problemlos durch die Security-Kontrolle und haben keinen Sicherheitseinsatz ausgelöst.
Unser Flug ging nicht pünktlich, und wir waren – wie so häufig – ewig mit dem Bus auf dem Rollfeld unterwegs. Bei so kurzen Flügen wie nach Slowenien (ca. 1 Stunde) habe ich manchmal den Eindruck, dass die Busfahrt länger dauert als der eigentliche Flug.
Die wunderschönen Berge, die man im Anflug auf Ljubljana vom Flugzeug aus sehen konnte, entschädigten für die ganze Aufregung im Vorfeld.
Unser Taxifahrer, der uns eine ominös teuere Taxifahrt beschert hat (quasi das Pendant zur Park-Katastrophe von München), brachte uns gleich in die richtige Stimmung für Land & Leute, denn er hat während der Fahrt Radio Gorenc gehört, einen Sender, den ich als S4 Baden-Württemberg von Slowenien beschreiben würde. Slavko Avsenik und seine Oberkrainer lassen grüßen…
Die Landschaft hat mich an meine ländliche Heimat erinnert: viele Maisfelder und große Häuser.
Das „City Hotel“ in Ljubljana kann ich für eine Reise nach Ljubljana ohne Einschränkung empfehlen. Die zentrale und dennoch ruhige Lage ist unschlagbar. Die Zimmer sind zwar nicht besonders groß aber modern und zweckmäßig eingerichtet. Obwohl ich traditionell in der ersten Nacht in einem Hotel schlecht schlafe, habe ich mich hier sofort so wohl gefühlt, dass ich wie ein Stein geschlafen habe. Die Betten müssen also wirklich bequem gewesen sein.
An die Hitze in Ljubljana musste ich mich erst gewöhnen. Nach einem Sandwich Caprese unten am Fluß war ich gestärkt und habe die Wärme ab diesem Zeitpunkt genossen. Wir sind durch die Gassen geschlendert und waren ob der Anzahl an Restaurants erstaunt. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Gaststätten, Cafés und Bars auf einem Haufen gesehen. Erstaunlicherweise keinerlei internationale Ketten. Später haben wir erfahren, dass es in ganz Slowenien nur ein, zwei Handvoll McDonald’s, einen Burger King und keinen Starbucks gibt. Ich hoffe, Slowenien kann sich das bewahren, denn es hebt Ljubljana definitiv vom Einheitsbrei europäischer Großstädte ab.
Rein zufällig gerieten wir an das beste Eis, das ich jemals gegessen habe. Die Bar Fetiche am Flussufer ist deshalb eine absolute Herzensempfehlung von mir. Das Eis wird ausschließlich mit natürlichen Zutaten hergestellt und das schmeckt man. So, so lecker. Es gibt neben „normalem“ Eis auch Sorten ohne Zuckerzusatz und veganes Eis. Allein für dieses Eis lohnt jede Reise nach Ljubljana.
So gestärkt beschlossen wir spontan und trotz Hitze den Berg zur Burg zu erklimmen. Auf so eine Idee kommen wirklich nur wir… Aber es hat sich gelohnt, denn wir konnten uns einen ersten Eindruck von der Burg verschaffen und entdeckten dabei eine Schaukel, die wir selbstverständlich ausprobieren mussten.
Nach einer Pause im Hotel haben wir in einer Bar unten am Fluss zu Abend gegessen. Ich habe mangels vegetarischer Alternative einen Chicken Burger bestellt und musste feststellen, dass Fleisch einfach nicht meins ist. Es schmeckt mir nicht.
Wir waren erstaunt, wie viel in der Stadt abends los war. Überall wimmelte es vor Menschen – eine bunte Mischung aus Einheimischen und Touristen. Es fand sogar ein ein richtiges Konzert mit einem kompletten Orchester im Freien statt. Was für eine tolle Atmosphäre.
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