|Leseliebe| „Kaiserschmarrndrama“ von Rita Falk / Rezension

Der Eberhofer und ich, das war in letzter Zeit eher eine Hassliebe. Nach dem letzten Teil der Reihe war ich mir nicht sicher, ob ich weiter dabei bleiben oder die Reihe abbrechen würde. Als ich nach dem Erscheinen von „Kaiserschmarrndrama“ auf „Audible“ entdeckt habe, dass diese Folge viele Sterne und gute Kritiken hat, habe ich mich entschlossen, dem Franz noch einmal eine Chance zu geben.

Rezension zu Kaiserschmarrndrama von Rita Falk

„Kaiserschmarrndrama“

  • Rita Falk
  • Franz Eberhofer #9
  • Krimi
  • Deutsch
  • Hörbuch
  • 4 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Gemächliche Zeiten in Niederkaltenkirchen. Zumindest an der Kriminalitätsfront, denn es will einfach so gar nichts passieren. Nicht einmal ein Fahrraddiebstahl. Privat hingegen stehen dem Eberhofer Franz stressige Zeiten bevor, nimmt der gemeinsame Hausbau mit seinem ungeliebten Bruder Leonhard doch langsam Formen an. Und da wollen alle Beteiligten ständig vom Franz eine Meinung zu Badewannen, Bodenbelägen oder Küchenschränken. Dabei würde der Franz am liebsten bei seinen alten Möbeln in seinem geliebten Saustall bleiben. Auch mit der beruflichen Gemütlichkeit ist es schlagartig vorbei, als eine Frauenleiche im Forst von Niederkaltenkirchen entdeckt wird. Ausgerechnet die junge Mieterin vom Metzgersehepaar Simmerl, eine Pfarrersschwester mit sagen wir einmal „amourösen Ambitionen“, hat es getroffen. Als eine weitere Frauenleiche auftaucht, wird es richtig stressig für den Franz, denn plötzlich sieht alles nach einem Serienmörder aus, der im Wald von Niederkaltenkirchen sein Unwesen treibt. Und der Dorfbulle wird zum Leiter einer eigens eingerichteten Soko befördert. Aber alles kein Grund für den Franz, seine gemütlichen Ermittlungsmethoden aufzugeben und seine Bierruhe zu verlieren…

Rezension zu Kaiserschmarrndrama von Rita Falk

Eins vorneweg, das „Kaiserschmarrndrama“ hat mir viel mehr Spaß gemacht als die beiden Bände davor. Klar, noch immer steht das Privatleben vom Eberhofer Franz mit dem Hausbau, der Susi und dem kleinen Paul, der Oma und dem Papa und dem Simmerl und dem Gas-Wasser-Heizungspfuscher Flözinger im Mittelpunkt und der eigentliche Kriminalfall droht daneben unterzugehen. Aber das weiß man, wenn man sich auf die Regionalkrimis von Rita Falk einlässt. Trotzdem war die Ermittlungsarbeit dieses Mal mehr im Fokus und bis auf das etwas abrupte Ende, habe ich am Kriminalfall auch nichts auszusetzen.

Meine persönlichen Highlights waren

  • der liebenswerte Dorfkosmos mit all den altbekannten Figuren, die sich vorwiegend auf ein Bier beim Wolfi treffen und die immer für einen Lacher gut sind. Oder wer möchte nicht wissen, was für eine Folge Viagra für das Liebesleben der Simmerls hat? Oder warum die Liesel mit einer „Mauser“ bewaffnet auf dem Rad unterwegs ist?
  • dass der Franz endlich Gefühle zeigt und nicht ganz so machohaft daher kommt wie sonst. Der Grund dafür ist vermutlich der Ludwig (= sein Hund). Aber das müsst ihr alle selbst lesen/hören…
  • der wie immer brillante Vortrag von Christian Tramitz. Die Regionalkrimis von Rita Falk möchte ich nie in anderer Form denn als Hörbuch konsumieren. Die Stimme, der Dialekt und die Gabe, mit verteilten Rollen lesen zu können, von Christian Tramitz gibt der Geschichte einfach so viel mehr.
  • wie der Franz versucht, seinen Saustall zu retten. Hier möchte ich nichts vorweg nehmen. Die Idee, die er da hat, ist einfach grandios.
  • der unverwechselbare, bayrische Schreibstil von Rita Falk. Der begeistert mich jedesmal aufs Neue.
  • dass es genau der richtige Hörbuchgenuss für Fahrten nach stressigen Tagen bei der Arbeit durch den stressigen Stuttgarter Autoverkehr war. Mit dem Eberhofer kann ich wahrscheinlich am Besten von allen abschalten.

Wie oben erwähnt, mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Falles, die mir ein bisschen „dahin geschludert“ vorkam. Ansonsten läuft der Eberhofer endlich wieder zur Höchstform auf, und ich freue mich schon auf den nächsten Fall 2019.

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