Samstag, der 02.09.2017
Und schon war der letzte Tag in Slowenien angebrochen. Leider wieder mit viel Regen, so dass wir unseren Plan, noch einmal an den See von Bled zurückzukehren, aufgeben mussten. Die Temperaturen hatten sich innerhalb der Woche von über 32 Grad auf gerade einmal 16 Grad halbiert.
Also machten wir – wie bereits am Vortag – einen auf Kultur. Als erstes stand das Museum of Modern Art (5 Euro Eintritt) am Tivoli-Park auf dem Programm. Dort wird moderne Kunst von Impressionismus bis Kubismus ausgestellt. Da das Museum sehr kompakt ist, bekommt man einen guten Überblick über die Entwicklung der modernen Kunst. Slowenische Künstler stehen hierbei genauso wie die Vergangenheitsbewältigung im Mittelpunkt.
Das gemütliche und trotzdem hippe Café im Keller des Museums kann ich ebenfalls empfehlen.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zum Museum of Contemporary Art, das in der Nähe des Bahnhofs belegen ist. Da wir die Eintrittskarte fürs Museum of Moden Art vorweisen konnten, mussten wir hier nur 2,50 Euro Eintritt bezahlen. Auch in diesem Museum steht die Vergangenheitsbewältigung – vor allem bezüglich der Balkankriege – im Mittelpunkt. Mich haben die vielen Berichte von Zeitzeugen sehr bewegt. Z.B. von muslimischen Frauen, die mitansehen mussten, wie ihre Männer und Söhne von im selben Dorf lebenden Serben ermordet wurden. Es gibt heute noch Dörfer, in denen fast ausschließlich alleinerziehende Mütter leben, da die Männer ausgelöscht wurden. Wenn ich mir so etwas durchlese, macht es mich unendlich traurig, dass die Menschheit nichts dazuzulernen scheint…
Ebenfalls im Gedächtnis geblieben ist mir ein Film, in dem Bilder aus New York und Moskau gegenübergestellt wurden und deutlich wird, wie ähnlich sich die beiden Städte mittlerweile sind.
Museen machen hungrig und so kehrten wir auch an unserem letzten Tag im Café Pritličje ein. Ich entschied mich dieses Mal für eine Pizzette mit Rucola und war froh, bei diesem nasskalten Wetter etwas Warmes in den Magen zu bekommen.
Abends wagten wir uns trotz der noch immer niedrigen Temperaturen noch einmal hinaus und ließen uns Palatschinken im Freien schmecken.
Und dann hieß es auch schon Koffer packen und am nächsten Morgen vor 4:00 Uhr aufstehen, da unser Flug bereits um 7:00 Uhr gehen würde. Zum Glück ist der Flughafen von Ljubljana so klein und schnucklig, dass man direkt davor aussteigen, ein paar Meter weiter seinen Koffer aufgeben, direkt zur Sicherheitskontrolle und quasi „ums Eck“ zum Gate gehen kann. Sehr viel angenehmer als der riesige Frankfurter Flughafen.
Mein Rätsel vom ersten Tag kann ich auflösen: ich hatte Kontakt mit der Parkgesellschaft des Frankfurter Flughafens aufgenommen und wir konnten so aus dem Parkhaus ausfahren, obwohl ich beim Einfahren den Fehler gemacht hatte, ein Ticket anzufordern (denn ich hatte bereits im Voraus bezahlt). Lediglich mein für den Barcodescanner zu großes Handy machte Probleme.
Aufgrund des frühen Rückflugs war ich bereits im Laufe des Vormittags wieder zurück in meiner Wohnung. So schnell geht eine ereignisreiche Urlaubswoche zu Ende… Ich würde jederzeit wieder nach Slowenien zurückkehren, um mir noch mehr von der dortigen Bergwelt anzuschauen.