Mittwoch, den 30.08.2017
Nach dem gestrigen Outdoor-Abenteuer-Tag stand heute ein ruhigeres Programm auf dem Plan. Wir sind morgens bereits zu früher Stunde mit der Funicular zur Burg von Ljubljana hinauf gefahren. Das kombinierte Ticket für die Bahn und den Eintritt zur Burg kostet 10 Euro.
Die Burg selbst bietet eine Vielzahl an verschiedenen Räumen, die man besichtigen kann:
– ein Gefängnis, das einen mit einem leicht beklemmenden Gefühl zurücklässt.
– eine Aussichtsplattform auf einem Burgturm, von der man einen wunderbaren Rundblick über die Stadt hat.
– Ausstellung zur Geschichte Sloweniens. Ich fand vor allem den Teil ab dem 1. Weltkrieg sehr interessant, da dieser Landstrich besonders bewegte Zeiten hinter sich hat und viele verschiedene politische Systeme erdulden musste: erst die österreichisch-ungarische Monarchie, nach dem 1. Weltkrieg den teilweisen Anschluss an Italien (inklusive versuchter „Italienisierung“ à la Südtirol und Faschismus), Besetzung durch die Nazis, nach dem 2. Weltkrieg den Kommunismus als Teil Jugoslawiens und schließlich die Eigenständigkeit ab 1991 und die spätere EU-Mitgliedschaft. 1991 meinte es das Schicksal endlich einmal gut mit den Slowenen und im Unterschied zu Kroatien oder Bosnien mussten sie lediglich einen 10-Tages-Krieg überstehen.
– ein Museum, das sich dem Puppentheater widmet und wirklich interessante und abwechslungsreiche Ausstellungsstücke beinhaltet. Die Ausstellung ist auch sehr interaktiv gestaltet und man darf selbst zum Puppenspieler werden.
Zum Abschluss unserer Burgtour fanden wir – im Gegensatz zum ersten Aufstieg zur Burg am Anreisetag – den zur Burg gehörigen Weinberg. Wem der Trubel auf der Burg zu viel ist (Achtung! Viele Seniorenreisegruppen, die den einfachen Aufstieg zur Burg mit der Funicular genießen…), dem empfehle ich diesen Spaziergang.
Von der Burg herunter kann man auch problemlos zu Fuß gehen, allerdings gibt es verschiedene Wege und wir haben uns dieses Mal zufällig für eine eher abenteuerliche Variante über Stock und Stein entschieden…
Nach einem Bummel durch die Stadt haben wir uns zu einer abendlichen Walking City Tour angemeldet, auf die wir uns mit einer kleinen Pause im Hotel vorbereitet haben.
Die zweistündige Walking City Tour kann ich empfehlen. Unsere Tour startete mit einer Besichtigung der Nationalgalerie. Das hat mir gut gefallen, obwohl überraschend viele Bilder nur als Kopie vorhanden waren. Als Highlights sind mir das kindliche Bildnis der Angebeteten des Dichters Prešeren und das bei den Slowenen beliebteste Werk der Nationalgalerie – „Der Frühling“ – im Gedächtnis geblieben .
Anschließend haben wir die Innenstadt mit Diplomatenviertel, Parlament, der Universität, dem Rathaus und der dreispurigen Brücke besichtigt. Zum Abschluss wurden uns in einem traditionellen Restaurant von einem Kellner in Oberkrainer Tracht Krainer Würste und Hefezopf mit Nussfüllung serviert.
Obwohl ich auf die grobe, mich an eine Schlachtplatte erinnernde Wurst verzichtet habe, war ich danach nicht sonderlich hungrig und habe abends nur einen Palatschinken mit Erdnüssen gegessen. An der Stelle muss ich den slowenischen Kellnern ein Lob aussprechen, denn die sprechen nicht nur hervorragend Englisch sondern sind auch durch die Bank jung, gutaussehend und charmant. Die werde ich vermissen…
So toll! Ich hätte überhaupt keine Vorstellung gehabt von Ljubliana oder Slowenien im Allgemeinen. Umso besser, wenn man auf deinen Blog einen Einblick dieses Reiseziel erhält, statt immer nur Paris, London und New York!😊
Autor
Das freut mich sehr, dass Dir meine Beiträge zu Slowenien gefallen haben. Ich fand Slowenien wirklich toll und kann es als Reiseziel sehr empfehlen, einfach weil auf kleinem Raum für jeden etwas dabei ist: Berge, Meer, Stadt. Und für Dich als Schweizerin wäre das Essen wirklich super billig 😉