|Wanderlust| Südtirol – Grödner Tal und Seiser Alm

Da wir für den nächsten Tag eine große Tour geplant hatten, war an unserem dritten Urlaubstag „relaxen“ angesagt. Da von uns noch niemand von der Grödner Seite aus auf der Seiser Alm gewesen war, fuhren wir mit dem Auto nach St. Ulrich (neben Wolkenstein und Santa Christina eine der drei großen Ortschaften im Grödner Tal) und nahmen die dortige Umlaufbahn auf die Seiser Alm. Bereits beim Kaufen der Tickets fiel mir eine schwedische Klischee-Familie ins Auge: groß, blond, sportlich, in Laufklamotten und mit Gadgets aus dem Langlaufbereich (u.a. eine Gürteltasche mit „Falun“-Aufschrift). Hach, ich wäre auch gerne von Natur aus so sportlich wie der durchschnittliche Skandinavier… Der Sohn im Teenageralter hat nicht mehr mit dem Rest der Familie in die Gondel gepasst und ist deshalb in unserer Kabine gelandet. War bestimmt sein Traum: mit vier Frauen auf den Berg fahren 😉 Oben ist uns die Familie noch einmal begegnet: joggend! Die haben bestimmt für den Winter trainiert.

Blick auf Langkofel und Plattkofel

Oben angekommen unternahmen wir eine spaziergangsähnliche Wanderung mit perfektem Blick auf Langkofel und Plattkofel. So schön! Die Landschaft in den Dolomiten ist wirklich durch nichts zu überbieten. Unsere Welt kann so wunderschön sein. In gewisser Weise hilft mir dieser Gedanke in der aktuellen politischen Weltlage, denn man muss immer bedenken, dass dieser heute so idyllisch und perfekt wirkende Landstrich bis in die 60er Jahre von Terror geprägt war. Bleibt also zu hoffen, dass bis in 30 Jahren jemand in Afghanistan im Gebirge sitzt und denkt, was für eine Idylle…

Blumenwiese auf der Seiser Alm

Unterwegs fanden wir die aus dem „ZDF-Fernsehgarten“ bekannte überdimensionale Bank. Natürlich mussten wir raufklettern. Überraschenderweise gelang mir das relativ problemlos.

Radfahrer vor Langkofel und Plattkofel. Sieht aus wie eine Werbung aus einem Sportkatalog.
Margarete

Anschließend sind wir in der Sanon-Hütte eingekehrt. Die Hütte ist seit diesem Urlaub meine Lieblingshütte, denn die Aussicht auf den Langkofel und Plattkofel ist einfach unschlagbar und auch das Essen ist super lecker. Und die anderen Gäste sind auch nicht zu verachten. Aber dazu in meinem Bericht zum letzten Urlaubstag mehr…

Auf der Sanon-Hütte
Blick auf Langkofel und Plattkofel

 

Blick von der Terrasse der Sanon-Hütte aus
Esel auf der Seiser Alm <3
Bevor wir mit dem Auto nach Seis zurückgefahren sind, haben wir Zwischenstopps in Santa Christina und in Wolkenstein eingelegt. Nach einer leicht (*husthust*) chaotischen Suche fanden wir auch die Sasslong, die Piste, auf der jährlich kurz vor Weihnachten ein Super G und eine Abfahrt ausgetragen werden. Im letzten Jahr mit dem besten Ergebnis EVER im Super G: drei Norweger auf dem Podium. 
Blumenpracht im Val Gardena

 

Im Zielraum

Durch Zufall fanden wir auch noch die „Mega-Krippe“, eine von Grödner Schnitzern gebaute Krippe mit Figuren in Lebensgröße. Sehr beeindruckend.

Apropos Schnitzkunst, wir haben in St. Ulrich in einem großen Geschäft angehalten, in dem vor allem weihnachtliche, geschnitzte Produkte verkauft werden. Ich habe mir eine kleine Madonna mit Jesus und Josef gekauft, die perfekt zu meiner aus Israel importierten Mini-Krippe passt. 

Schnitzkunst aus dem Grödner Tal

Ein absolutes Highlight auf der Rückfahrt war ein Interview bei Radio Tirol. Die Anneliese (man hätte meinen können, es wäre Anke Engelke als Anneliese von „Wolfgang & Anneliese“ gewesen, so schräg war der Auftritt…) hat einen der beiden Sänger der „Pseirer Spatzen“ interviewt. So a schöne Musi. Und dr Vatter, auch so a fescher Ma. Mei, mit seiner Steirischen…

Mein Spruch des Tages kam jedoch nicht aus diesem Interview sondern wurde auf der Sanon-Hütte von einer Frau mittleren Alters zu ihrem (Schwieger-)Vater gesagt: „Dann nimmst halt ein Radler, das bringt dich schon nicht um!!!“

Beim Abendessen lautete das Motto „Tiroler Abend“. Für mich gab es Schlutzkrapfen mit Spinat- und Pilzfüllung, Gemüsestrudel in sehr streng riechender Käsesauce sowie 1 1/2 Portionen Pfirsichstrudel. Der Kellner meinte es gut mit M. und mir und brachte uns Nachschlag…

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