|Leseliebe| „Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“ von Sarah J. Maas – lass Dich in eine fremde Welt entführen…

"Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen" von Sarah J. Maas

„Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“

  • Sarah J. Maas
  • Fantasy
  • Deutsch (original: Englisch)
  • 4 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Die Autorin Sarah J. Maas ist mir im Laufe des letzten Jahres auf verschiedenen Blogs begegnet. Jeder schien von ihrer „Throne of Glass“-Reihe begeistert zu sein (die ich am Anfang zugegebenermaßen mit der „Mortal Instruments“-Serie verwechselt habe). Als ich kürzlich eine Online-Bestellung aufgegeben habe, war ich durch die vielen begeisterten Rezensionen zu Sarah J. Maas‘ Büchern so angefixt, dass die deutsche Ausgabe des Auftakts ihrer neuen Reihe mit in meinen Warenkorb gewandert ist. Eigentlich eher ungewöhnlich für mich, da ich solche Bücher normalerweise im englischen Original auf dem E-Reader lese, aber hier hat mir das deutsche Cover so gut gefallen, dass ich mir das deutsche Hardcover bestellt habe.

Feyre lebt gemeinsam mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern in bitterer Armut. Obwohl sie die jüngste der drei Schwestern ist, muss sie für das Überleben ihrer Familie sorgen, denn sie ist die einzige, die weiß wie man jagt und das erlegte Wild ausnimmt. Auf einem ihrer Jagdstreifzüge kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem Wolf, den Feyre erlegt. Kurze Zeit später erscheint Tamlin, ein Fae, in der ärmlichen Hütte von Feyres Familie und entführt sie als Vergeltung für den Tod seines Freundes in das Reich der Fae. Auf diese Weise erfährt Feyre, dass sie keinen Wolf sondern einen Fae getötet hat…

"Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen" von Sarah J. Maas

Sarah J. Maas gelingt es, eine ganz eigene Welt zu erschaffen. In dieser Welt existieren die Welt der Sterblichen und die Welt der Fae nebeneinander. Zunächst klingt es, als wäre die Welt der Fae märchenhaft schön und so viel besser als die Welt, aus der Feyre stammt. Die Idylle bekommt jedoch sehr schnell Risse und Feyre muss erkennen, dass sie bei Tamlin zwar keinen Hunger leiden muss, aber trotzdem an allen Ecken tödliche Gefahren lauern.

Am Anfang kann Feyre Tamlin nicht viel mehr als Hass entgegenbringen, schließlich wurde ihr ein ganzes Menschenleben lang eingetrichtert, wie schrecklich und grausam die Fae seien. An der Stelle würde ich durchaus von Gesellschaftskritik sprechen. Die Parallelen zu real existierenden Problemen waren für mich fast erschreckend. Mit der Zeit wird es trotz aller Vorurteile immer schwerer für Feyre, sich dem rauen Charme von Tamlin zu entziehen…

Tamlins bester Freund Lucien gehört zu meinen Lieblingscharakteren im Buch. Er ist sarkastisch, witzig und direkt und liefert sich tolle Rededuelle mit Feyre. Manchmal verbirgt er sein Herz gekonnt hinter einer schroffen Fassade, aber in den wichtigen Momenten ist er loyal und opfert sich für Feyre und Tamlin auf.

Ich habe den Eindruck, dass viele Leser von Rhys, einem weiteren Fae, dem Tamlin und Lucien in
leidenschaftlichem Hass verbunden zu sein scheinen, begeistert sind. Mir war sein Charakter ein wenig zu plakativ. Er wurde als Bösewicht in die Geschichte eingeführt, aber mir war von Anfang an klar, dass seine Rolle eine andere sein soll. Da hat mir der eigentlich beabsichtigte Überraschungseffekt gefehlt.

Ich glaube auch erahnen zu können, wo die Konstellation Feyre – Tamlin – Rhys hinführen wird, denn die Beschreibungen zu den dreien im ersten Band haben bei mir Erinnerungen an die Sookie Stackhouse/“True Blood“-Reihe hervorgerufen. Daneben gibt es in meinen Augen Parallelen zu den „Hunger Games“ von Suzanne Collins. Ich hatte bereits vorher gelesen, dass das Buch auf „Die Schöne und das Biest“ basieren soll, da ich mich selbst aber weder mit dem Disney-Film noch mit dem zugehörigen Buch auskenne, kann ich mich hierzu nicht äußern. (An der Stelle muss ich wohl anmerken, dass ich animierte Filme noch nie mochte. Dasselbe gilt für Märchen jedweder Art, da diese mir zu Kindertagen einige traumatische Erlebnisse beschert haben).

"Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen" von Sarah J. Maas

Wenn man von der einen oder anderen oben erwähnten Vorhersehbarkeit absieht, hat mich dieses Buch von der ersten Minute an total in seinen Bann gezogen. Eine klare Leseempfehlung an alle, die dem Genre Fantasy offen gegenüberstehen bzw. bei diesem Genre nicht die Meinung vertreten, dass eine Liebesgeschichte darin nichts verloren hat (ich vertrete hier eher die Ansicht, dass ich nie wieder seitenlang etwas über endlose Wanderungen oder epische Schlachtszenen lesen möchte. Der eine oder andere Mann, der mir gewisse Fantasy-Epen empfohlen hat, darf sich an der Stelle durchaus angesprochen fühlen ;-).

Mein einziges Problem ist aktuell, dass ich einerseits wahnsinnig gern wissen möchte, wie es mit Feyre, Tamlin, Lucien und Rhys weitergeht, andererseits die deutsche Ausgabe des zweiten Bandes noch nicht erschienen ist. Aber ich hätte so gerne ein einheitliches Bild in meinem Bücherregal und möchte die deutsche Version von Teil 2 neben dem bereits erworbenen Band 1 stehen haben. Decisions, decisions, decisions…

2 Kommentare

  1. 26. März 2017 / 12:44

    Ich kann deine Meinung "ich vertrete hier eher die Ansicht, dass ich nie wieder seitenlang etwas über endlose Wanderungen oder epische Schlachtszenen lesen möchte." total nachvollziehen. Deswegen lese ich eher "junge Fantasy" als High Fantasy. Ich kann das einfach nicht. Epische Schlachten, die sich über 10 Seiten… nein. Einfach nein.

    Aber deine Rezension ist sehr gut geworden. Ich mag gewisse Aspekte, die du aufzeigst, die mir erst jetzt, wo du es erwähnst auffallen. Zum Beispiel das mit der Gesellschaftskritik.

    Ganz liebe Grüße
    Rebecca

    • 27. März 2017 / 19:03

      Vielen Dank für Deinen Kommentar 🙂

      Ja, ich nehme mittlerweile auch Abstand von High Fantasy, weil es einfach nicht meins ist. Dafür mag ich Romanzen in Fantasy-Geschichten – das ist ja für den einen oder anderen Fantasy-Leser nix…

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