|Leseliebe| „Save Me“ von Mona Kasten / Rezension

Rezension zu Save Me von Mona Kasten

„Save Me“

Mona Kasten
Maxton Hall #1
New Adult
Deutsch
4,5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Ruby hat einen Traum: sie möchte unbedingt in Oxford studieren. Dafür arbeitet sie hart und grenzt sich klar von ihren reichen, schnöseligen Mitschülern am altehrwürdigen Maxton Hall College ab. Die nehmen kaum Notiz von der Stipendiatin, was Ruby gelegen kommt, denn sie kann es sich nicht leisten, sich durch wilde Parties, Drogen oder Männergeschichten den Weg nach Oxford zu verbauen. Plötzlich gerät sie jedoch aufgrund eines dummen Zufalls in den Fokus von James Beaufort, einem der wohlhabendsten und arrogantesten Schüler von Maxton Hall. Ruby versucht, ihm klarzumachen, dass sie nichts mit ihm zu tun haben möchte. Das ist jedoch gar nicht so einfach, wenn man an einem gemeinsamen Projekt arbeiten muss. Und das Herz plötzlich auch etwas ganz anderes will…

Rezension zu Save Me von Mona Kasten

Ich gebe es zu, als ich vor ein paar Wochen das erste Mal eine Inhaltsangabe zu „Save Me“ gelesen habe, war ich skeptisch. Zu sehr hat diese mich an die „Paper“-Reihe von Erin Watt erinnert. Wie sollte da etwas Neues und Innovatives dabei herauskommen?

Eine Geschichte mit Suchtpotential

Umso positiver war ich überrascht, dass „Save Me“ mich bereits nach wenigen Seiten völlig in seinen Bann ziehen konnte. Das ist erstaunlich, denn die Geschichte wird im Präsens erzählt wird – was ich normalerweise überhaupt nicht mag. Wahrscheinlich war es der Charme von Ruby, der sofort mein Herz berührt hat. Sie ist ein großartiges Mädchen, und ich mochte die ernsthafte Art, mit der sie ihre Ziele verfolgt, ohne dabei verbiestert oder wie eine Mauerblümchen zu wirken, sehr gerne.

James verkörpert eine Spur zu sehr das Klischee des „armen, reichen“ Jungen, ist aber trotzdem ein cooler Charakter, denn er unterscheidet sich in einigen Punkten von den sonst üblichen, typischen „Bad Boys“ (z.B. ist er nicht tätowiert und hat gute Manieren).

Mein heimlicher Favorit unter den Nebendarstellern ist James‘ Kumpel Alistair. Der steht auf Jungs und hat damit zu kämpfen, dass es Mitschüler gibt, die ähnlich empfinden wie er, dies aber nur heimlich ausleben. Er hat keine Probleme, einen Jungen für eine Nacht zu finden – aber tagsüber möchte sich keiner von ihnen mit Alistair zeigen. Hier sehe ich viel Potential für eine eigene Geschichte. Ähnlich geht es mir mit James Schwester oder Rubys bester Freundin. Ich hoffe sehr, dass Mona Kasten diesen interessanten Charakteren im Nachfolgeband (oder vielleicht sogar in einem ganz eigenen Buch), die Aufmerksamkeit zukommen lassen wird, die sie verdient haben (und diese Ansätze nicht im Sande verlaufen wie bei „Verliere mich. Nicht.“ von Laura Kneidl).

Um noch einmal auf meinen obigen Vergleich mit Erin Watt zurückzukommen, mir hat „Save Me“ tatsächlich besser gefallen als die „Paper“-Reihe. Die ist mir im Nachhinein nämlich zu intrigant. Zu sehr „Dallas“ und „Denver“. „Save Me“ kommt da weit bodenständiger und weniger abgehoben daher.

Am Anfang habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich dachte, dass „Maxton Hall“ eine amerikanische Schule sei. Das mit dem typisch britischen Flair kriegt Kerstin Gier eine Spur besser hin. Trotzdem war gerade der Exkurs nach Oxford ein echtes Highlight. Als bekennender Großbritannien-Fan genau das richtige Setting für mich.

Und dann kam das Ende…

Allen, die das Buch noch nicht gelesen haben, möchte ich raten, den abschließenden Absatz dieser Rezension zu überspringen. Dieser wird zwar keinen echten Spoiler enthalten, trotzdem werde ich über eine Sache reden, die ich schon vor Lektüre des Buches gewusst habe, bei der es mir aber lieber gewesen wäre, wenn mir diese unbekannt gewesen wäre.

Bis auf die letzten 5 Seiten war „Save Me“ bei mir auf 5-Sterne-Kurs. Ich mochte jeden Aspekt der Geschichte und besonders gut hat mir gefallen, dass es in Bezug auf Dramatik und Intrigen nie „over the top“ war. Aber dann kam der Cliffhanger aus der Hölle in Form von komplett unnötigem, sich wiederholenden Drama am Ende. Diese letzten paar Seiten haben mich richtig enttäuscht und meiner Euphorie einen empfindlichen Dämpfer verpasst. Einfach weil es so unnötig war. Die Leser hätten auch bei einem weniger dramatischen Ende zur Fortsetzung gegriffen. So passt das Ende für mich leider so überhaupt nicht zum harmonischen Grundton von „Save Me“.

Ob ich mir trotzdem den zweiten, am 25.05.2018 erscheinenden Teil kaufen werde? Ja klar. Schließlich waren die ersten 400 Seiten des Buches grandios…

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