|Leseliebe| Buchmesse in Frankfurt

Aufgrund einer sehr spontanen Entscheidung am späten Dienstag Abend war ich am Samstag auf der Buchmesse in Frankfurt. Ich habe mich meiner Freundin R. angeschlossen und bin mit ihr gemeinsam mit einer Busgruppe nach Frankfurt gefahren. Etwas problematisch war lediglich, dass die Abfahrt in Stuttgart bereits für 5:15 Uhr terminiert war. Das bedeutete für mich, dass es nicht möglich war, mit der S-Bahn hinzufahren. Außerdem musste ich bereits um 3:15 Uhr aufstehen. Aber einmalig geht das.

im Uhrzeigersinn: viele Bücher – „Die Manns“, habe ich mir heute gleich gekauft. Ich finde, das Leben der Familie Mann ist spannender als jeder Roman, weshalb ich diverse Bücher über Thomas Mann und die Seinen besitze – es gab überraschend viele religiöse Buchverlage – eines von vielen Pferdebüchern, Nicola Förg ist eigentlich Krimiautorin

Pünktlich um 9:00 Uhr nach zwei Zwischenstopps in Karlsruhe und Heidelberg sind wir in Frankfurt angekommen und haben uns direkt auf den Weg in die Halle 3 gemacht. Die Messe in Frankfurt ist wirklich riesig. Teilweise kommt man sich vor wie am Frankfurter Flughafen. Alles mega weitläufig. Die Buchmesse selbst ist ebenfalls unglaublich groß. Um alles zu schaffen, muss man wahrscheinlich eine komplette Woche dort verbringen. Wir haben und auf zwei Stockwerke der Halle 3 (da sind die bekannten, deutschen Verlage) und ein Stockwerk der Halle 4 (da war der Treffpunkt von lovelybooks.de) konzentriert.

im Uhrzeigersinn: Reiseführer – hübscher Autor im Gespräch – Klaus von Dohnanyi (ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, verheiratet mit Ulla Hahn) – Volker Kauder mit Ehefrau, die über ihre Lieblingsbuchhandlung in Stuttgart geredet hat

Am Anfang waren wir ein bisschen ratlos, wie wir vorgehen sollten, denn man kann keine Bücher kaufen (Sonntag ist der einzige Tag, an dem man einkaufen kann), was ein eigenartiges Gefühl ist, wenn man ansonsten so viele Bücher nur in Läden sieht, wo man selbstverständlich auch gleich zuschlagen kann. Bis auf wenige Fixpunkte haben wir uns treiben lassen und sind einfach die verschiedenen Gänge der Reihe nach abgelaufen. Das hat Spaß gemacht, und man konnte sich inspirieren lassen. Außerdem hat mir sehr gut gefallen, dass man bei Lesungen kurz stehen bleiben und zuhören konnte und so auch Autoren gehört hat, die man sich nie bewusst ausgesucht hätte.

Globus – auch über Elyas M’Barek gibt es ein Buch – „Winterzauber wider Willen“ empfehle ich für die Vorweihnachtszeit, hat mich letztes Jahr total begeistert – Sportbücher und die Meisterschale gab es auch

Das Treffen bei vorablesen.de war schön. Die Lesung der Autorin Corina Bomann aus ihrem neuesten Buch (das noch nicht einmal in Druck ist) hat mir super gefallen, obwohl ich ihre Bücher vorher nicht kannte und sie auch nicht meinem Geschmack entsprechen. Aber sie hat flüssig und mitreißend gelesen und sehr interessant fand ich ihre Erzählungen, wie sie ihre Bücher schreibt. Sie geht jeden Tag ins Büro und arbeitet konsequent vormittags und nachmittags an ihren Romanen. Ganz so, als würde sie einem normalen Bürojob nachgehen.

im Uhrzeigersinn: Reclam – die Ullstein-Eule, leider ist mir immer jmd. durchs Bild gelatscht – Corina Bomann bei der Lesung (2 Bilder)

Nachmittags ist es sehr voll geworden und manchmal gab es kein Durchkommen. Im Nachhinein bin ich froh, dass R. den Auftrag hatte, für eine Patientin eine Autogramm von Daniela Katzenberger zu holen, weshalb wir erst um 15:00 Uhr und nicht bereits bei Start um 14:00 Uhr beim lovelybooks-Treffen waren. Wir haben zwar kein Goodie Bag bekommen, dafür mussten wir uns aber auch in keine schubsende und quetschende Menge stellen. Ich finde es wirklich unglaublich, wie sich viele Menschen verhalten, wenn es etwas kostenlos gibt. Ich habe selbst auch schon auf einer Messe gearbeitet, und es war mehr als befremdlich zu sehen, wie sofort alles weggegrabscht wurde, so bald man wieder ein paar Stofftaschen (und unsere grünen Stofftaschen waren wahrlich nichts besonderes) rausgelegt hatte. Vor allem Rentner legen da eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Tag…

im Uhrzeigersinn: jede Menge kostümierte Cos-Player waren unterwegs, eine ganz eigene, aber beeindruckende Welt – die Autorin Eva Karnofsky bei ihrer Lesung – der Hype um Daniela Katzenberger geht weiter – „Der Backbube“ vom gleichnamigen Blog

Während R. bei „der Katze“ angestanden ist, habe ich mich völlig spontan in die Lesung von Eva Karnofsky gesetzt, die aus ihrem Krimi „Mutterkälte“ vorgelesen hat. Das war genau so eine Situation, die mir besonders gut gefallen hat: ich hatte noch nie etwas von der Autorin gehört, aber hier durfte ich ihren durchaus ansprechenden Niederrheinkrimi kennenlernen.

im Uhrzeigersinn: die Mädels von „Our Clean Journey“ wurden mit ihrem „Clean Eating“-Buch vom Verlag groß in Szene gesetzt (2 Bilder) – schönes Häkelbuch – und noch ein schön gestalteter Messestand

Am interessantesten fand ich die Möglichkeit, in diverse Koch-, Back-, Häkel- und Bastelbücher einen Blick zu werfen. Hier konnte man sich viele Inspirationen holen. Das „Clean Eating“-Buch von „Our Clean Journey“ habe ich mir heute gleich gekauft (wer sich wundert, wo ich an einem Sonntag geshoppt habe, im Breuni war „Tag der offenen Tür“). Ist wirklich super schön gestaltet. Ich war erst etwas skeptisch, ob wirklich viel Neues drin steht, denn ich habe bereits den Detox-Plan der beiden und lese auch so diverse Health & Fitness-Blogs, aber ich finde, das Buch ist eine tolle Zusammenfassung von gesunden Rezepten, so dass ich ohne großes Suchen im Internet z.B. Sonntag morgens ein Pancake-Rezept aufschlagen kann. Ich habe heute gleich die Snack-Kichererbsen probiert – sehr lecker.

Lieblingsbücher von M. 😉 – noch ein cooles Kochbuch – der Grüffelo war auch das – ein anstrengender Tag auf der Messe neigt sich dem Ende zu…

Ich will nicht verhehlen, dass der Tag auch anstrengend war, denn wir waren beinahe non-stop auf den Beinen und sind nur wenig gesessen. Die Rückreise war ein bisschen nervig. Zum einen sind wir kurz vor Karlsruhe im Stau gestanden (das passiert einem nur auf der A8, dass man an einem Samstag Abend eine halbe Stunde kaum einen Meter voran kommt). Zum anderen musste ich in Stuttgart die halbe Königstraße runterlaufen und über 20 Minuten auf meine S-Bahn warten. Gegen 23:00 Uhr bin ich endlich in meiner Wohnung angekommen… Trotzdem hat sich der Besuch definitiv gelohnt. Falls jemand (K.?) Lust auf die Buchmesse in Leipzig hat, ich bin dabei!

 

3 Kommentare

  1. 19. Oktober 2015 / 07:53

    Super Bericht. Ich konnte mir den Besuch einer Buchmesse bisher auch nie so richtig vorstellen, eben weil man wie Du ja am Anfang auch geschrieben hast meist keine Bücher kaufen kann, sondern nur Stöbern, was mir intuitiv irgendwie komisch vorkommt (wobei das vermutlich besser so ist, wer weiß was für einem Bücherstapel ich sonst mit nach Hause schleppen würde 😉 ).

    Aber das klingt echt spannend, von dem her könnte ich mir einen Besuch der Messe in Leipzig schon vorstellen 🙂

  2. 22. Oktober 2017 / 08:10

    Hallo Steffi,
    oh ja, ich gebe dir Recht: Ein bzw. zwei Tage reichen gar nicht, um alles zu entdecken, was es auf der Buchmesse anzuschauen gibt. Ich erinnere mich auch noch an die Vorfälle am LB-Stand. Ich selbst habe mich dort gar nicht erst angestellt. Aber ich finde es auch krass, dass das teilweise so eskaliert ist. Ich denke das ist auch ein Grund, warum LB dort nun nicht mehr vertreten ist.

    Deine Bilder haben gleich wieder Lust gemacht erneut auf die Messe zu gehen. Ein sehr schöner Bericht :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    • glimrende
      Autor
      23. Oktober 2017 / 18:53

      Hallo Tanja,
      freut mich, dass Dir mein alter Bericht gefallen hat. 🙂
      Ja, ich denke auch, dass Lovelybooks aufgrund der Vorkommnisse von vor zwei Jahren mittlerweile auf einen Messeauftritt verzichtet. Ich würde mich als Firma dem Risiko auch nicht aussetzen.
      Viele Grüße.
      Steffu

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