Nach ca. zwei Wochen „Sommerpause“ gebe ich heute mein Comeback auf dem Blog und bei den Leselaunen. Die Pause war eine Mischung aus freiwillig und unfreiwillig. Denn in meinem Leben ist in den letzten zwei Wochen wahnsinnig viel passiert. Hier eingangs nur die Kurzfassung: ich bin umgezogen und habe ein einwöchiges, berufliches Seminar in der Nähe von Köln/Bonn besucht. Viele Veränderungen in sehr kurzer Zeit. Mehr dazu unten in der Rubrik „Und sonst so?“
Mir hat das Bloggen gefehlt, weshalb ich heute – wenn auch mit einem Tag Verspätung – wieder an den von Nicci von trallafittibooks organisierten Leselaunen teilnehme.
Aktuelle Bücher
Oh, oh, ich bin mir nicht sicher, ob ich die gelesenen/gehörten Bücher der letzten Wochen überhaupt zusammenbekomme.
Die Hörbücher sind relativ einfach nachzuvollziehen, da reicht ein Blick in die App auf dem Handy.
Hörbuch I
Beendet habe ich „Autoboyography“ von Christina Lauren. In diesem Buch (das ich im englischen Original gehört habe) geht es um einen Jungen, der die High School besucht und sich in den Assistenten seines Lehrers verliebt. Nicht genug, dass er sich also quasi für jemanden aus dem Lehrkörper interessiert, der ist zu allem Überfluss auch noch Mormone. Und in dieser Religion ist es zwei Männern nicht erlaubt, eine Beziehung zu führen. Neben der wirklich süßen Liebesgeschichte fand ich es wahnsinnig spannend, mehr über die Lebensweise der Mormonen zu erfahren. So eine richtige Meinung zu dieser Religion konnte ich mir jedoch nicht bilden. Einerseits herrscht in dieser Religionsgemeinschaft eine positive, unterstützende und höfliche Grundstimmung. Andererseits scheint alles abseits der vorgegebenen Glaubensgrundsätze inakzeptabel zu sein. Glücklich wird man folglich nur, wenn man sich an die strengen Regeln hält, was für einen Außenstehenden schwer nachvollziehbar ist. Gerade wegen dieses Zwiespalts und der rundweg sympathischen Protagonisten sowie der perfekten Mischung aus Witz und melancholischer Grundstimmung ist „Autoboyography“ eine absolute Leseempfehlung von mir.
Hörbuch II
Aktuell unterhält mich auf Autofahrten „Openly Straight“ von Bill Konigsberg. Ja, man kann hier ein Muster erkennen: Ich höre ein englisches Jugendbuch mit „boy loves boy“-Thema nach dem anderen. Der Grund? Jugendbücher sind so viel abwechslungsreicher als z.B. „New Adult“ und gleichgeschlechtliche Pairings ebenfalls. Aber keine Sorge, schon bald gibt es bei mir etwas GANZ anderes auf die Ohren. Denn am 20.08.2019 erscheint der neue Krimi von Andreas Föhr. Und dem fiebere ich schon seit Monaten entgegen. Zurück zu „Openly Straight“: in dieser Geschichte geht es um einen Jungen, der an seiner High School als schwul geoutet und deshalb fest in einer Schublade verankert war. Als er auf ein Internat wechselt, beschließt er seine sexuelle Orientierung geheim zu halten. Und tatsächlich, plötzlich sind die „Jocks“ bereit, mit ihm abzuhängen, und er landet in der Cafeteria nicht mehr unweigerlich am Tisch mit den Nerds. Drei „Hörstunden“ verbleiben mir noch, aber ich denke, ich kann jetzt schon sagen, dass mich „Openly Straight“ zwar ebenfalls wunderbar unterhält, mir aber „Autoboyography“ eine Spur besser gefallen hat.
E-Books
Auf dem E-Reader habe ich „Stauffenberg – Mein Großvater war kein Attentäter“ von Sophie von Bechtolsheim gelesen. Ich bin schon seit Schulzeiten von der Geschichte Stauffenbergs fasziniert und habe bereits diverse Biografien gelesen. Diese hier ist für mich etwas Besonderes, denn sie wurde von seiner Enkelin verfasst. Entsprechend fällt ihr Blick „persönlicher“ aus als der eines reinen Historikers. Besonders spannend fand ich, mehr über ihre Großmutter zu erfahren.
Gerade bin ich – ebenfalls in Form eines E-Books – mit „Effi liest“ von Anna Moretti gestartet – einer romantischen/historischen Komödie. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich wegen des einprägsamen Titels auf diese Geschichte aufmerksam geworden bin (von wegen „Effi liest“ vs. Effi Briest“). Effi besucht ein Mädchenpensionat und wird aufgrund eines „unschicklichen“ Buches dieser Institution verwiesen. Nun lebt sie wieder bei ihrem Vater und versucht diesen davon zu überzeugen, dass auch Mädchen Bildung benötigen. Bislang lässt sich dieses Buch echt gut an.
Klassisches Buch
Als klassisches Buch hat mich während meines Umzugs „Dich schickt der Himmel“ von Sophie Kinsella begleitet. Tatsächlich das erste Buch EVER, dass ich von dieser sehr bekannten Bestsellerautorin gelesen habe. Der luftig, lockere Schreibstil war perfekt während meines anstrengenden Wohnungswechsels. Im Fokus der Geschichte steht Fixie, die zusammen mit ihrer Mutter einen beliebten Haushaltswarenladen in London führt. Obwohl sie sehr patent ist, schaffen es ihre beiden älteren Geschwister (eine vergeistigte Yogalehrerin und ein aggressiver Geschäftsmann) immer wieder, sie einzuschüchtern und zu überfahren. Entsprechend schwer fällt es Fixie, als sie gezwungen ist, eng mit diesen beiden zusammenzuarbeiten. Mein Fazit lautet: bisschen vorhersehbar aber durchaus unterhaltsam.
Meine Lesestimmung
Die würde ich durchaus als „gut“ bezeichnen, auch wenn ich in den turbulenten beiden letzten Wochen nicht so zum Lesen gekommen bin, wie sonst in meinem Alltag. Durch lange Autofahrten und größere Putzaktionen konnte ich jedoch meinen Hörbuchkonsum ankurbeln.
Zitat der Woche
„Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: Was will eine Frau eigentlich?“
Sigmund Freud
„Man könnte einfach einmal eine fragen…“
Elena Sophie von Burow
Aus: „Effi liest“
Mein Fazit: „mansplaining“ und „alte weiße Männer“ scheinen ein seit Jahrhunderten überliefertes Phänomen zu sein…
Link der Woche
Auch wenn ich mich noch dagegen wehre, dass angeblich Mitte August schon der Herbst ausgebrochen sein soll (wahrscheinlich wird im Oktober – zumindest im Internet – die weihnachtliche Hochphase eingeleitet), freue ich mich riesig darauf, dieses Rezept von Petzi von „Die Liebe zu den Büchern“ auszuprobieren. (Auch wenn man Männer erfahrungsgemäß mit schlunzigem Risotto nicht sooo begeistern kann).
Und sonst so?
Moving…
Die vorletzte Woche war körperlich super hart. Denn ich bin umgezogen und habe es geschafft, alle ausstehenden Handwerkertermine (Einbau von Duschkabine und Küche, Anlieferung der verbleibenden Möbel und den eigentlichen Umzug) in einer Woche zu platzieren. Das muss mir erst einmal jemand nachmachen. Orga – kann ich 😉 . Neben der Koordination dieser Termine musste ich die Wohnung einer Grundreinigung unterziehen (inklusive Fenster putzen) und verschiedene Möbel selbst aufbauen. Als Mitte der Woche auch noch der Aufzug ausgefallen ist (und ich jeden Tag drei Umzugskisten alleine von der Tiefgarage in den 2. Stock schleppen musste), bin ich körperlich echt an meine Grenzen gekommen. Wobei ich sagen muss, nachdem mir an den ersten Tagen noch die Schulter geschmerzt hat, und ich mich generell eher „fertig“ gefühlt habe, hat sich mein Körper super schnell an diese ungewohnte Art der Arbeit gewöhnt und plötzlich ist alles „geflutscht“. Nur mein Appetit, der blieb gänzlich aus. Ich bin so etwas von dem Gegenteil eines Stressessers…
Sogar das „Sommer Yoga“ am Dienstag in dieser anstrengenden Woche (wo ich zunächst dachte, wie kann man nur auf die Idee kommen, so eine Sporteinheit in einer solchen Woche zu buchen), hat richtig Spaß gemacht. Vor allem als wir vom Halbmond in eine Art „donut-on-a-stick“-Position gewechselt sind.
Seminar
Von Samstag auf Sonntag habe ich die erste Nacht in meiner neuen Wohnung verbracht. Von echter Akklimatisierung kann ich nicht sprechen, den letzten Montag ging es für mich direkt auf Dienstreise nach Brühl. Eine Woche Seminar Umwandlungsteuerrecht für mich. Zum einen eines meiner liebsten Rechtsgebiete (und für mich die Krone des Steuerrechts), zum anderen war es super spannend, Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet zu treffen. Besteuerung in der Schifffahrt klingt für uns aus dem tiefen Süden schon sehr exotisch. Die Abende im „Clubraum“ waren sehr amüsant. Und die täglichen Spaziergänge um den Heider Bergsee (da wurde die RTL-Serie „Die Camper“ gedreht) werde ich auch vermissen.
Melancholie
Das erste richtige Wochenende in der neuen Wohnung war ein bisschen seltsam und irgendwie emotional. Ein großer Kleiderschrank und ein Yoga-Zimmer ersetzen halt keine Gesellschaft beim Essen. Mit dieser persönlichen Erkenntnis der Woche verabschiede ich mich für heute. Habt eine schöne Woche und bis bald (denn mein Comeback soll selbstverständlich nachhaltig sein).
Hallo liebe Steffi,
wow! Ich bewundere dich wirklich für das, was du immer alles so leistest. Ich denke du kannst sehr stolz auf das sein, was du alles geleistet hast. Sehr cool, dass deine neue Wohnung jetzt auch ein eigenes Yogazimmer hat. Du bist ja ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Ich könnte mir vorstellen, dass du nicht lange alleine Essen musst und sehr bald neue Freunde findest, die dir den ein oder anderen Abend Gesellschaft leisten werden :o)
Für mich ist übrigens auch noch Sommer. Nächstes Wochenende sollen laut Internetrecherche auch nochmal 28 Grad werden. Das ist doch kein Herbst ;o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Autor
Hi Tanja,
danke für das Kompliment. Wobei ich gestehen muss, dass auch Glück dabei war, denn dass alle Handwerker in der Woche Termine frei hatten und auch tatsächlich erschienen sind, ist nicht selbstverständlich.
Heute Morgen hat es sich zwar tatsächlich nach Herbst angefühlt, wie ich gestehen muss (12,5 Grad und Nebel), aber bei uns wird es am Wochenende auch noch einmal richtig warm. Was ich schön finde, denn obwohl ich jede Jahreszeit auf ihre Art mag, habe ich die gerne auch in den Monaten, zu denen sie gehören. Und August ist halt definitiv kein Herbstmonat.
Vom Yoga-Zimmer folgt ein Bild, so bald ich die Fenster geputzt habe. Aktuell sehen die noch schrecklich aus.
Und ein „richtiges“ Bücherregal bin ich mir auch am Einrichten. Endlich werde ich alle meine Bücher an einem Platz haben. Darauf freue ich mich.
Viele Grüße.
Steffi