|Wanderlust| Landesgartenschau Öhringen

In den letzten Jahren habe ich von Nagold über Sigmaringen und Schwäbisch Gmünd verschiedene Landesgartenschauen in Baden-Württemberg besucht. Das hat mir immer super gut gefallen. In dem Zusammenhang möchte ich jedoch anmerken, dass man sich bei so einem Besuch darüber im Klaren sein muss, dass man als 20- oder 30-something den Altersdurchschnitt um gefühlte 20 Jahre drückt. Das Hauptpublikum besteht aus Rentnern und Landfrauen auf Busausfahrt. Für mich nichts Neues, schließlich war ich schon beim Kommunionsausflug das einzige Kind, das gemeinsam mit den Müttern die Blumenhäuser in der Wilhelma besichtigt hat – während die anderen Kinder davor gewartet haben.

Die Landesgartenschau in Öhringen ist flächenmäßig die größte, die jemals in Baden-Württemberg stattgefunden hat. Sie erstreckt sich von Cappel bis Öhringen und man kann sowohl in Cappel als auch in Öhringen beginnen. Es gibt an beiden Standorten Parkplätze und dazwischen verkehrt ein Buspendelverkehr, so dass man die Strecke nur in eine Richtung zu Fuß zurücklegen muss. Wir sind hin und zurück zu Fuß gegangen – schließlich habe ich einen Ruf als begeisterter Fußgänger zu verlieren…

Leider war der Zeitpunkt meines Besuchs nicht perfekt gewählt, denn die Frühlingsblüher wie z.B. Tulpen sind verblüht und die Sommerblumen wie z.B. die Rosen blühen noch nicht. Deshalb spielt aktuell der Zierlauch eine Hauptrolle. Eigentlich eine wunderschöne Pflanze, aber ich habe seit dem Wochenende eine leichte Überdosis…

 

Der omnipräsente Zierlauch

 

Im Bereich Cappel kann man auch shoppen – alles was das Gärtnerherz begehrt.

 

Das Logo der Landesgartenschau finde ich sehr gelungen (die bunten Balken im Hintergrund).

 

Der Eintritt zur Landesgartenschau kostet 16,50 €. Das finde ich in Ordnung. Was ich als sehr teuer empfunden habe: Getränke (3,25 € für Wasser, Saftschorle oder Softdrinks) und Essen (3 € für eine Käselaugenstange). Ich bin da normalerweise echt nicht knausrig, aber hier würde ich bei einem weiteren Besuch ein Lunchpaket und eine Flasche Wasser mitnehmen.

Neben Blumen gibt es auch einige Attraktionen speziell für Kinder wie Spielplätze, einen Klettergarten und verschiedene Tiergehege.

Einige Anlagen kannte ich bereits von anderen Landesgartenschauen – wie z.B. die Grabausstellung oder die Vorstellung landwirtschaftlicher Pflanzen. Was jedoch einmalig in Öhringen ist: der Turm, auf den man steigen und den Verlauf des Limes von oben betrachten kann. Am Wegesrand zu diesem Turm waren die für mich schönsten Blumen der ganzen Landesgartenschau: eine Mischung aus Wildblumen und gezüchteten Blumen, die besonders viele Bienen angezogen haben.

 

Blumen am Rande des Weges zum Aussichtsturm

 

Die Geschichte des Limes spielt eine wichtige Rolle.

 

Biene auf Kornblume

 

Angeblich typisch Hohenlohe: Kornfelder. Ich denke bei Hohenlohe eher an Maisfelder.

 

Blumen am Wegesrand

 

Noch mehr Blumen am Wegesrand

 

Gesamtaufnahme: Blumen am Wegesrand

 

Der Teil der Landesgartenschau im Hofgut in Cappel hat mir besonders gut gefallen, da die alten Gebäude einen schönen Hintergrund bilden.

In Öhringen selbst gibt es im Freien gar nicht mal so viele Blumen zu sehen. Was angelegte Gärten etc. betrifft, spielt Cappel die Hauptrolle. In Öhringen befindet sich jedoch die Location, in der die wechselnden Blumenausstellungen stattfinden. Als ich am Samstag vor Ort war, lautete das Thema „Ikebana“. Außerdem wurden Gestecke für verschiedene Firmen gezeigt. Also z.B. ein Gesteck für die Firma Ziehl-Abegg in blau oder für Würth mit Schrauben. Die starke Wirtschaftsregion Hohenlohe weiß sich auch auf der Landesgartenschau durchaus zu präsentieren. Die Weltmarktführer sind gut aufgestellt.

 

Ikebana

Ein Eintrag im Lageplan hat uns direkt interessiert: der Selfie-Garten. Der hat sich als Aktion zur Nachwuchsgewinnung der Handwerkskammer entpuppt. Man konnte mit verschiedenen lebensgroßen Handwerkerfiguren aus diversen Branchen Bilder machen. An so etwas kann ich nie vorbeigehen, ohne es zu testen. Folglich habe ich jetzt ein Foto mit einem Kfz-Mechaniker, der mich latent an Johannes Thingnes Bø erinnert.


Vielleicht schule ich um und erlerne zur Abwechslung ein Handwerk.

 

Abends fand die SWR 4-Schlagerparty statt. Neugierig wie wir sind, konnten wir nicht darauf verzichten, herauszufinden, was da so abgeht. Der Altersdurchschnitt lag noch höher als tagsüber und „Familie Hossa“ ist definitiv einer der speziellsten Bandnamen, der mir jemals untergekommen ist.

Insgesamt war es ein toller, sonniger Tag auf der Landesgartenschau, und ich kann einen Besuch dort allen empfehlen, die an Natur und Garten interessiert sind.

 

Mini-Ananas im Gewächshaus

 

Gartenkunst

2 Kommentare

  1. 25. Mai 2016 / 15:22

    Hallo liebe Stefka,

    ich bin ja eher selten auf Gartenschauen, aber deine Bilder sind wirklich wunderschön! Übrigens habe ich vom Zierlauch noch nicht genug. 😉 Der, der in meinem Garten wächst, lässt sich mal wieder eine Menge Zeit!

    Ganz liebe Grüße
    Karin

    • 26. Mai 2016 / 19:08

      Oh, das freut mich sehr, dass Dir die Bilder gefallen haben. Und Dein Zierlauch kommt bestimmt auch noch 🙂

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