|Sportsgeist| Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik (Teil 1)

It’s confession time again: ich liebe Sport. Nicht nur aktiv sondern auch als Zuschauer. Ich gucke prinzipiell jede Sportart (natürlich mit wechselnder Begeisterung) und lasse mich zum Besuch zu ziemlich jeder Sportveranstaltung überreden. Wenn ich es so recht überlege, bin ich in der Hinsicht eine „Traumfrau“, ich würde mit meinem Mann auch zu jedem Bezirksligakick mitgehen (oder wenn man an mein Alter denkt, wahrscheinlich eher zu den AH…).

Besonders gerne habe ich schon immer künstlerisch angehauchte Sportarten geschaut. Deshalb stand für mich auch fest, dass ich mir unbedingt die Weltmeisterschaft in der Ryhthmischen Sportgymnastik live anschauen möchte, als ich erfahren habe, dass diese 2015 in Stuttgart stattfinden wird. Und Kerstin konnte ich zum Glück auch dafür begeistern.

Gestern Abend waren wir beim Mehrkampffinale in der Porsche Arena. Die Stimmung war super, 90% weibliche Zuschauer, sehr viele russische Stimmen um uns herum und die Halle ist wirklich toll. Trotz billiger Kategorie hatten wir einen guten Blick auf die Wettkampffläche.

 

Rossija, Rossija, Rossija… Ich habe noch immer einen Ohrwurm von der russischen Hymne…
Zar und Zarin waren auch da.

 

Die Sportart wurde in der ehemaligen Sowjetunion erfunden und ist auch heute noch sehr vom ehemaligen Ostblock geprägt. In der Spitzengruppe waren zwei Russinnen, eine Weißrussin, eine Ukrainerin, eine Georgierin, eine Sportlerin aus Aserbaidschan, eine Israelin mit russischen Wurzeln und eine Französin mit weissrussischen Eltern. Außerdem eine Koreanerin, die in Russland trainiert. Dazu kamen eine US Amerikanerin, eine Griechin und eine Spanierin. Ich muss sagen, ich finde, „die Russen“ haben es in den künstlerischen Sportarten einfach drauf. Ich weiß nicht, ob es in den Genen liegt oder an den vielen Vorbildern und den guten Trainern, aber in allen künstlerischen Sportarten (Eiskunstlaufen, Kunstturnen oder eben auch die RSG) begeistern mich die russischen Sportler am meisten.

Nun möchte ich Bilder sprechen lassen:

 

Carolina Rodriguez aus Spanien mit dem Ball

 

Noch ein Bilde von Carolina – dieses Mal mit dem Reifen

 

Carolina Rodriguez ist bereits 29 Jahre alt – was in dieser Sportart eine Sensation ist. Die meisten Sportlerinnen treten mit Anfang 20 zurück. Sie turnte mehrfach zu spanischer Musik, was gut zu ihrem Temperament gepasst hat. Ihre Spezialität scheinen die Taucherdrehungen und Pirouetten zu sein, die sie mit einer großen Anzahl an Drehungen turnt (unterstützt durch Olé, Olé-Rufe aus dem Publikum).

 

Ganna Rizatdinova aus der Ukraine

 

Ganna Rizatdinova – sehr ausdrucksstarke Mimik

 

Ganna Rizatdinova – beim Eiskunstlaufen nennt der prüde Amerianer 😉 das einen „undignified move“…

 

Ganna Rizatdinova mit am Körper klebenden Ball

 

Ganna Rizatdinova – jump!

Ganna Rizatdinova hat mir an diesem Abend vom Stil und von der Choreographie her am besten gefallen. Das ist kein Wunder, die Gymnastinnen aus der Ukraine waren schon immer meine Favoriten. Ganz früher Alexandra Timoschenko und Oksana Skaldina (sind zwar für die Sowjetunion bzw. die GUS gestartet, waren aber aus der Derjugina-Schule in der jetzigen Ukraine), etwas später Elene Vitrichenko und Anna Bessonova. Ich mochte den Ausdruck von Ganna sehr gerne. Sie hat ein so expressives Gesicht. Leider hatte sie einen Fehler, bei dem das Gerät außerhalb der Fläche war, was ihr die Bronzemedaille gekostet hat.

 

Kseniya Moustafaeva aus Frankreich

 

Es war wie immer. Die Franzosen sind einfach nicht so ganz unser „cup of tea“…

Laura Yihan Zeng aus den USA – man kann es einfach nur im fsuniverse.net-Slang sagen: very, very perky

 

Das war der erste Teil meiner Bilder. Mehr kommt in den nächsten Tagen. Ich möchte die Bilderflut nicht übertreiben.

 

1 Kommentar

  1. 12. September 2015 / 19:31

    Toller Beitrag und tolle Fotos! Ich brauche definitiv unbedingt auch ein Zoom-Objektiv 😉

    Was die osteuropäischen Sportler angeht, hab ich abgesehen von den Punkten, die du schon genannt hast, auch manchmal noch den subjektiven Eindruck, dass diese jungen Mädchen aus Russland etc. auch einfach etwas mehr Ehrgeiz und Disziplin und Biss/Siegeswillen haben als z.B. Sportlerinnen aus westeuropäischen Ländern…was sich grad in solchen Sportarten wo so was extrem wichtig für den Erfolg ist, schon stark auswirkt.

    Die Ukrainerin fand ich auch super vom Ausdruck her, sie hatte einen etwas extravaganteren Stil als die anderen. Die beiden Russinnen mochte ich aber auch sehr, Margarita Mamon sehr feurig und leidenschaftlich und Yana Kudriatseva mit einem eher "unterkühlten" und klaren Stil, beides auf seine eigene Art und Weise anziehend. Ansonsten hat mir die Georgin noch sehr gut gefallen und viele der anderen Mädels hatten je einen Wettbewerb den ich wirklich klasse fand.

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