|Wanderlust| Südtirol – Wanderung Rund um Laranz

An unserem zweiten Urlaubstag haben wir uns für eine einfache Wanderung mit Beginn und Ende in Seis entschieden. Wenn man seinen Urlaub in Seis, Kastelruth oder Völs verbringt, hat man immer die Wahl, ob man „unten“ wandern möchte (so wie wir an diesem Tag), oder ob man auf die Seiser Alm mit der Umlaufbahn hochfährt und von dort startet.

Der Schlern mit Seis im Vordergrund

Die eigentlich nicht allzu anspruchsvolle Wanderung katapultierte uns sofort „von null auf hundert“, denn als erstes galt es den knackigen Anstieg zum romantischen Kirchlein St. Valentin zu bewältigen.

St. Valentin bei Seis am Schlern
Blume am Wegesrand

Anschließend wandert man auf dem Wanderweg mit der Markierung 5 bzw. 5A auf dem Rundweg Laranz. Zunächst am Berg entlang, immer mit Blick auf den Schlern. So ein wunderschöner Ausblick. Da kann man gar nicht glauben (um die Worte vom Eberhofer Franz zu gebrauchen), was sonst für grausame Dinge auf dieser Welt geschehen. Danach geht es durch den Wald bis zur Königswarte, einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Ausblick über das Eisacktal hat (inklusive Autobahn). Die Abzweigung zum „Pilzeweg“ haben wir aufgrund der missverständlichen Beschreibung im Reiseführer nicht gefunden, was ich bedauere, denn ich hätte die überdimensionalen Pilze gerne gesehen und wäre auf den Spuren von Südtirols Pilzsammler Nr. 1, Christof Innerhofer, gewandelt.

Durch den Wald

Mittlerweile befindet man sich auf dem Wanderweg mit der Markierung Nr. 5 Richtung St. Oswald. Schwierig wurde es für uns ab der Beschreibung „nach dem Trockhof zweigt man rechts auf einen nicht bezeichneten Feldweg ab“. Den Feldweg haben wir problemlos gefunden (da ausgeschildert), allerdings führte der uns mitten in eine Wiese. Wir versuchten uns einen sinnvollen Weg zu bahnen, standen aber plötzlich völlig hilflos an einem steilen Abhang an einer weiteren Wiese. Zum Glück entdeckten wir im Hintergrund die Ruine Aichach und wussten somit, dass wir kurz vor dem Pflegerhof standen. Also half es nichts, wir mussten irgendwie die steile Wiese hinuntersteigen. Das haben wir zum Glück unfallfrei geschafft.

Blick von der Königswarte

 

Steinmännchen

Der Pflegerhof gehört zu meinen Lieblingsplätzen in Südtirol. Die Gärtnerei verkauft eigene Produkte wie Tee, Kräutersalz, Samen etc. Die Anbauflächen kann man ebenfalls anschauen. Als Kind wollte ich immer eine Gärtnerei besitzen. Der Pflegerhof wäre mein Traumanwesen.

Ruine Aichach am Pflegerhof

 

Blick vom Pflegerhof

Im Anschluss führt die Rundwanderung am Vigiler Heubadl und der Malenger Mühle vorbei, immer der Markierung 7A folgend. Wir entschlossen uns, im Vigiler Heubadl in der Buschenschenke einzukehren. Wir waren die einzigen Gäste – ein etwas merkwürdiges Gefühl. Die Bedienung durch den jungen Wirt war prompt, jedoch hatte er kein Fanta vorrätig, weshalb wir alle drei auf Cola umstiegen. Scherzhaft machten wir uns vor Lieferung des Colas darüber Gedanken, ob das wohl eine gute Idee war, um vor lachen zusammenzubrechen, als das Cola ankam: Ablaufdatum 2014… Wir haben trotzdem ausgetrunken und überlebt. Sogar Trinkgeld haben wir gegeben. Der junge Mann war hin und weg von meinen 50 Cent… Wäre er Amerikaner gewesen, hätte er „awesome“ ausgerufen.

Als wir im Anschluss an der Malenger Mühe (historische Mühle inklusive Getreideausstellung) vorbeikamen, erinnerte mich die ganze Situation an eine Buchreihe: die Krimis um den chaotischen Polizisten Kreuthner und den verfrorenen Kommissar Wallner von Andreas Föhr. Ich fühlte mich original in das Mangfalltal mit der übelsten Spelunke aller Zeiten, der Mangfallmühle, versetzt. Genauso muss es dort aussehen!

Nach einem steilen Anstieg kamen wir wenig später zurück in Seis an.

Das abendliche Essenmotto war mein persönlicher „worst case“: Fischmenü. Ich musste auf die Ergänzungskarte ausweichen und entschied mich für einen sehr leckeren Pfifferlingsknödel. Im Hauptgang blieb ich bei der offiziellen, vegetarischen Alternative: ganze Zwiebel im Blätterteig. Klar, ich mag keine Zwiebeln, aber ich habe mich trotzdem bewusst dafür entschieden. Schließlich konnte ich den leckeren Blätterteig problemlos „abkratzen“. Zum Nachtisch gab es eine super leckere Marillentorte, die für das Fischmenü entschädigt hat.

1 Kommentar

  1. 26. Juli 2016 / 20:56

    Haha, ich hab extra das Vigiler Heubadl nicht erwähnt, weil ich nicht wusste ob das so ne gute Werbung ist 😀

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