|Wanderlust| Südtirol – Gärten von Schloß Trauttmansdorff und Ultental

Die Gärten von Schloß Trauttmansdorff bei Meran

Da die Wettervorhersage steigende Temperaturen prophezeite, was es eine bewusste Entscheidung, am ersten Tag in Südtirol nach Meran zu fahren. Man muss einfach bedenken, dass es in Seis aufgrund der Höhe kühler ist als in Meran, das zusätzlich weiter südlich liegt und deshalb ein mediterranes Klima aufweist, das an das „echte“ Italien erinnert.

Wunderschöne Farben

Es war die absolut richtige Entscheidung, denn das Wetter war perfekt: warm, aber nicht zu drückend.  Die Anlage ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert: Waldgärten (Miniaturwälder aus Amerika und Asien), Sonnengärten (Mediterranes Flair), Wasser- und Terrassengärten (Europäische Gartenkunst) und Landschaften Südtirols (Tradition und Naturerlebnis für Kinder).

Lavendel mit Biene
Dahlien-Feld

Die Farbenvielfalt ist einfach unbeschreiblich. Da kann keine Landesgartenschau mithalten. Besonders gut gefallen hat mir der relativ neue „Garten für Verliebte“, der interaktiv gestaltet wurde. Man kann sich z.B. symbolisch von schlechten Gedanken befreien. Und keine Angst, man muss keinen Partner dabei haben, um diesen Garten betreten zu dürfen. Steht sogar ausdrücklich in der Beschreibung.

Skulpturen im „Garten der Verliebten“

 

Noch eine Skulptur im „Garten der Verliebten“ – nix für prüde Amerikaner 😉

Für die gesamte Anlage muss man ein bisschen Zeit und Kondition mitbringen. Die Laufwege sind nicht zu unterschätzen, vor allem da es zur Aussichtsplattform „Matteo Thun’scher Gucker“ z.B. auch bergauf geht.

Matteo Thun’scher Gucker

 

Papagei in der Voliere

Die Gärten sind (ggf. bedingt) auch für Kinder geeignet, denn es gibt nicht nur Pflanzen sondern auch Tiere zu sehen (Aras, Gebirgslori, Hühner…). Auch Sissi-Liebhaber kommen auf ihre Kosten, denn die Kaiserin war auf Schloß Trauttmansdorff zu Gast und man kann auf ihren Spuren wandeln. Besonders interessant fand ich eine Tafel, auf der Sissis Aufenthaltsorte über mehrere Jahre aufgelistet waren. Daraus war ersichtlich, dass sie ein sehr unstetes Leben geführt hat. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, sie habe sich auf der Flucht befunden.

Eine nachdenkliche Sissi auf dem Balkon

Sehr interessant und gut gemacht finde ich auch die im Schloß befindliche Ausstellung zum Thema „Tourismus“. Quasi eine Erläuterung „wie die Touristen in die Berge kamen“ und wie sie die Bergwelt verändert haben. Hierbei sind mir besonders die Warnungen der katholischen Kirche vor den Fremden und dem damit einhergehenden Moralverlust sowie ein schreckliches Bauprojekt namens „Meran 2000“, das zum Glück nie verwirklicht wurde, im Gedächtnis geblieben.

Küchenpersonal in einem großen Hotel-Puppenhaus
Eine Art Kugelbahn, die man als Besucher selbst bedienen darf. Hier zu sehen: zwei der bekanntesten Südtiroler Reinhold Messner und Norbert Rier von den „Kastelruther Spatzen“

Zum Abschluss des Tages haben wir einen Abstecher ins Ultental unternommen. Das Ultental ist kaum touristisch erschlossen und deshalb sehr ursprünglich. Eine ganz andere Welt als die Seiser Alm oder das Grödner Tal. Für Touristen wirklich nur geeignet, wenn man absolute Ruhe und Abgeschiedenheit sucht. Falls sich die Weltgeschichte weiterhin so katastrophal entwickelt, werde ich mir eine einsame Almhütte im Ultental kaufen und auswandern… Falls sich jemand fragt, warum ich das Ultental kenne: es ist der Heimatort des Südtiroler Skifahrers Dominik Paris.

Die Südtiroler Version des Endes der Welt: das Ultental

Zum Abendessen gab es für mich Pfannkuchen mit Gemüse, Kartoffelhamburger auf Bohnengemüse und Obstsalat. Auf das streng riechende Käsebuffet habe ich verzichtet.

Abends war es richtig kalt. Wir haben uns trotzdem einen Teil des Konzerts der Musikkapelle Seis angehört.

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