|Wanderlust| Travel Diary: St. Moritz zur Weltmeisterschaft im Ski alpin 2017 – Teil 4

Freitag, der 10.02.2017

Der Tag beginnt mit gechilltem Aufstehen. Das ist eh das Motto dieses Trips. Alles relaxt, alles easy.

Bircher Müsli in St. Moritz
Bircher Müsli

 

Zum Frühstück kehren wir im „Hauser“ ein, wo ich sehr leckeres Birchermüsli mit Vollkornhörnle und Blutorangensaft esse/trinke.

Anschließend machen wir einen Spaziergang zum und auf dem zugefrorenen See von St. Moritz. Leider hat sich das Wetter im Vergleich zum Vortag komplett gedreht, und es ist saukalt und ein bitterkalter Wind pfeift einem um die Ohren.

Der See befindet sich im Ortsteil St. Moritz-Bad und liegt in der Ebene, während wir in St. Moritz-Dorf wohnen, wo es immer und überall steil bergan zu gehen scheint.

Der zugefrorene See von St. Moritz
Der zugefrorene See von St. Moritz

Neben dem See statten wir der offenen Eishalle (die Olympiabewerbung hat sich ja zwischenzeitlich sowieso zerschlagen, aber bei der Sportstätte hätte man definitiv nachbessern müssen), einer Kirche und dem Hotel des österreichischen Teams (das sich außerhalb und nicht direkt am „Tiroler Berg“ einquartiert hat) einen Besuch ab. Da wir mittlerweile total durchgefroren sind, treten wir anschließend den Rückweg zu unserer Wohnung an.

Das Grand Hotel Kempinski in St. Moritz
Das Grand Hotel Kempinski in St. Moritz

Dort schauen wir den Slalom der Super-Kombi der Damen und müssen entsetzt feststellen, dass Lara Gut sich beim Einfahren für den Slalom schwer verletzt hat. Bizarrer Weise befindet sich die Klinik, zu der sie geflogen wird, nur wenige Meter neben unserer Wohnung und heißt auch noch „Klinik Gut“.

Da es draußen noch immer kalt ist, schauen wir im Anschluss den Sprint der Herren bei der Biathlon-WM in Hochfilzen.

Der schiefe Turm von St. Moritz
Der schiefe Turm von St. Moritz

Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg in den Ortskern, wo wir sowohl dem schiefen Turm von St. Moritz als auch der Bobbahn aus Natureis einen Besuch abstatten.

Mit ein bisschen Glück bekommen wir im „Hauser“ einen Tisch, und ich schlage mir den Bauch voll mit einem Sandwich mit Tomate und Mozzarelle und Pommes. Sehr lecker.

Die Siegerehrung im Kulm-Park ist an diesem Abend sehr voll, da die Schweizerinnen Holdener und Gisin die Gold- und die Silbermedaille gewonnen haben. Allerdings singen die Schweizer Fans bei weitem nicht so laut mit, wie ich das erwartet hätte. Manche gehen auch bereits mitten während der Siegerehrung, was mich zu der Frage veranlasst, warum komme ich dann überhaupt?!

Mit einer Startnummernauslosung für die morgige Abfahrt der Herren haben wir überhaupt nicht gerechnet und freuen uns folglich umso mehr, als wir mitbekommen, dass diese im Anschluss stattfinden wird. Kjetil Jansrud darf als Zweiter auswählen und entscheidet sich für die Nummer 19, da er ab der Startnummer 10 mit Rückenwind rechnet 😉 . Als der Moderator ihn fragt „Geht es Dir gut?“ antwortet Kjetil wahrheitsgemäß und eher überraschend für den Reporter: „Nein, nicht so… Ich habe eine Erkältung.“ Darauf der Moderator: „Erkältung? Warst Du mit dem Hirscher auf dem Zimmer?“ (denn der leidet, wenn man den österreichischen Medien glauben darf, an der schlimmsten Erkältung EVER). Vielleicht sollten es die Herren im Ski alpin künftig mit der Emil Hegle Svendsen-Methode versuchen und zwei Monate vor einem Großereignis keine Frauen mehr küssen… Kjetil beweist mal wieder, dass er ein richtig lieber Kerl ist und macht ein sehr süßes Selfie mit dem Mädchen, dass seine Startnummer präsentiert.

Dominik Paris fällt dadurch auf, dass er nichts schwätzt und als Antwort immer nur lacht. Seit ich letzten Sommer im Ultental war, kann ich mir vorstellen, was da für Haudegen wohnen. Ich finde ihn cool, und er erinnert mich stark an den ehemaligen deutschen Skispringer Christoph Duffner, der seine Schwarzwälder Maulfaulheit ebenfalls kultiviert hat. (Mittlerweile weiß ich, dass aus dem tiefsten Schwarzwald auch sehr gesprächige Jungs kommen. Aber das ist eine andere Geschichte…).

Matthias Mayer ist der letzte, der eine Startnummer wählen darf (also mit Auswahl ist da natürlich nicht mehr viel). Das übriggebliebene Mädchen soll ihm eine Frage stellen. Im fällt aber keine ein. Der Moderator lässt nicht locker: „Du wolltest doch bestimmt schon immer etwas wissen!“ Das Mädchen zu Matthias Mayer: „Hast Du eine Freundin?“ Das Publikum brüllt vor lachen. Und ja, er hat eine Freundin. Die war sogar im Publikum.

Uns ist sehr kalt, als wir nach diesem amüsanten Abend in die Wohnung zurückkehren.

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