|Leseliebe| „When It’s Real“ von Erin Watt

"When It's Real" von Erin Watt

„When It’s Real“

  • Erin Watt
  • Young Adult
  • Englisch
  • E-Book
  • 4,5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Auf das neue Buch von Erin Watt habe ich mich sehr gefreut, denn die „Royal“-Reihe fand ich ausgesprochen mitreißend. Vorab sei allen, denen die „Royals“ zu gewagt waren (es gab da ausufernde Diskussionen in den sozialen Medien), gesagt, dass man „When It’s Real“ in der Hinsicht völlig ohne Bedenken lesen kann.  Definitiv ein recht harmloses Jugendbuch und kein Werk aus dem Bereich „New Adult“.

Oakley Ford scheint das perfekte Leben zu führen: aufgewachsen in Hollywood als einziges Kind zweier Hollywoodstars, hat er bereits als Teenager die Charts erobert und lässt als Rockstar die Herzen junger Mädchen höher schlagen [ob eine gewisse Ähnlichkeit zu Justin Bieber rein zufällig ist, wage ich nicht zu beurteilen]. In letzter Zeit läuft es jedoch nicht gerade perfekt, denn es will ihm einfach nicht gelingen, ein neues Album fertigzustellen. Er wirkt ausgebrannt und braucht dringend neuen, kreativen Input. Er träumt davon, mit einem bekannten Produzenten zusammenzuarbeiten, der aber aufgrund diverser Skandale (heiße Parties, noch heißere Girls) an Oakleys Seriosität zweifelt. Seine Management beschließt deshalb: es muss eine neue Freundin her. Am besten ein liebenswert normales „Girl Next Door“ wie Vaughn Bennett, deren Schwester bei Oakleys Plattenfirma arbeitet. Eigentlich hat Vaughn überhaupt keine Lust auf diesen Job, hält sie Oakley doch für einen arroganten Kotzbrocken, es lockt jedoch ein üppige Verdienst, der Vaughns Familie von allen finanziellen Sorgen erlösen könnte, die seit dem Tod der Eltern bestehen.

 "When It's Real" von Erin Watt

 

Der Popstar und das Mädchen von nebenan ist vielleicht nicht die innovativste Idee, schließlich gibt es Liebesgeschichten um Rockstars bereits in Hülle und Fülle, aber ich finde, die beiden Autorinnen, die sich hinter dem Pseudonym Erin Watt verbergen, haben eine richtig klasse Geschichte aus dieser Grundidee gemacht. Besonders gut gefallen hat mir, wie realistisch die beiden das Leben einer jugendlichen Berühmtheit in Los Angeles dargestellt haben. Okay, vielleicht kann man mir entgegenhalten, dass ich als Dorfkind aus dem Südwesten Deutschlands nicht beurteilen kann, ob diese Darstellung im Buch wirklich der Realität entspricht, aber für mich hat es sich nicht nach unausgereiften Überlegungen auf Fanfiktion-Niveau angefühlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die PR-Agenten von Hollywoodstars genauso agieren wie in „When It’s Real“. Da werden „Fake“-Beziehungen erfunden, es werden Auftritte vor Paparazzi inszeniert, generell wird einiges für die richtige Schlagzeile in Kauf genommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Promi-Beziehung in Deutschland (z.B. im Bereich Schlager und Volksmusik) genau nach diesem Schema funktioniert.Als bewegend und ebenso nahe an der Realität empfand ich die Beschreibung eines jungen, in Hollywood aufgewachsenen Popstars, der auf den ersten Blick alles an Geld, Talent und Ruhm zu haben scheint, was man sich nur wünschen kann, der aber nie eine liebende Familie oder echte Freundschaft kennenlernen durfte. Vaughn hingegen musste in ihrem jungen Alter mit dem Verlust ihrer Eltern bereits einen harten Schicksalsschlag verkraften, hat aber mit ihrer älteren Schwester und den zwei jüngeren Brüdern einen harten, familiären Kern um sich, dem sie vertrauen kann.

 

 "When It's Real" von Erin Watt

Die kleine Liebesgeschichte, die die beiden Autorinnen um die Schwester von Vaughn gebaut haben, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das war ein tolles, unerwartetes Extra, dass dieses Buch mit sich gebracht hat.

Ein kleines bisschen zäh fand ich die dramatischen Verwicklungen am Ende, aber da kaum eine Liebesgeschichte ohne dieses finale Element auskommt, möchte ich das nicht zu stark negativ werten.

Alles in allem hat mich das Buch total mitgerissen, und ich habe es an einem Wochenende verschlungen. Da ich mir sicher bin, dass es ins Deutsche übersetzt werden wird, können alle meine Blogleser, die nicht auf Englisch lesen, sich (im nächsten Sommer?) auf ein tolles Buch aus dem Bereich „Young Adult“ freuen.

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