|Leseliebe| „Tempting the Best Man“ von J. Lynn

Bestes Cover EVER. Not. Ein eindeutiger Vorteil des Kindle. Man muss sich seines Lesegeschmacks nicht schämen…

 

„Tempting the Best Man“

J. Lynn
Chick Lit
Englisch
Kindle
3 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Nachdem mir die beiden anderen Bücher von J. Lynn aus ihrer „Wait for You“-Serie gefallen haben („Trust in Me“ und „Be With Me“), war ich ein bisschen im J.Lynn-Wahn und habe mir auf Fuerteventura direkt auch noch den ersten Band einer weiteren Reihe derselben Autorin heruntergeladen. Diese Serie befasst sich mit den drei super erfolgreichen, wohlhabenden Brüdern Gamble, die aufgrund des unsteten Lebenswandels ihres Vaters (um es mit den Worten eines Ex-Kollegen zu sagen: „ein ganz übler Typ!“) beziehungsunfähig sind.

In diesem ersten Band geht es um Chase Gamble, der erfolgreich mehrere Nightclubs betreibt. Madison, die kleine Schwester seines besten Freundes, ist seit Jahren in ihn verliebt. Chase hat jedoch den festen Vorsatz, die Finger von ihr zu lassen, denn zum einen ist sie als kleine Schwester seines Kumpels tabu für ihn (gibt es diesen „Bro Code“ eigentlich auch in echt oder nur in Büchern? Und vor allem, gibt es das auch in Norwegen? <- das war ein Insider;-), und zum anderen hält er sich selbst für nicht gut genug für sie, denn er ist überzeugt, er kann nicht anders, als den Fußstapfen seines Hallodri-Vaters zu folgen.

Madison hingegen fühlt sich den Modell-Freundinnen von Chase unterlegen und denkt, dass er nie etwas anderes in ihr sehen wird als die unscheinbare kleine Schwester.

Als Madisons Bruder heiratet, müssen die beiden rundum diese Hochzeit einige Tage gemeinsam verbringen. Dabei kommen sie sich mehrfach so nahe, dass sie sich den Funken, die zwischen ihnen fliegen, nicht länger entziehen können…

Das Buch hat im Prinzip keine schlechten Voraussetzungen. Ein attraktives Paar, eine romantische Hochzeit als Hintergrund der Geschichte, ein bisschen sorglose High Society. Leider sind es auch genau die Faktoren, die prozentual in allen „Chick Lit“-Geschichten am häufigsten vorkommen. Hinzu kommt, dass Madison und Chase im Laufe der Geschichte genau in die üblichen Situationen kommen, die in jedem dritten Roman dieses Genres vorkommen: „Oh, wie sind leider überbucht, wir müssen sie deshalb in einem Doppelzimmer (hier: nicht renovierte Hochzeitssuite aus den 70ern) unterbringen!“ „Ups, da hat uns wohl jemand eingeschlossen (hier: im Weinkeller)!“ Das habe ich in der Häufung noch nie in einem Buch erlebt. Zum Glück sind die zwei Aufzügen aus dem Weg gegangen, sonst wären sie garantiert zusammen in einem stecken geblieben…

Alles in allem eine gute Grundidee, die aber an der zu stark an Schema F angelehnten Umsetzung gescheitert ist. Trotzdem mag ich die Autorin nach wie vor und werde mit etwas weitere Bücher von ihr lesen.

Für alle, die das Buch trotz meiner etwas negativen Rezension auf Deutsch lesen möchten, habe ich gute Nachrichten: die deutsche Übersetzung erscheint am 09.12.2016 unter dem Titel „Tempting Love – Hände weg vom Trauzeugen“.

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