|Leseliebe| „Die Anatomie der Nacht“ von Jenn Bennett – oder warum „Young Adult“ das bessere Genre ist

„Die Anatomie der Nacht“

  • Jenn Bennett
  • Young Adult
  • Deutsch (original: Englisch)
  • 5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Die Autorin Jenn Bennett habe ich durch eine Leserunde auf lovelybooks.de kennengelernt. Dort ging es um ihr zweites Buch aus dem Bereich „Young Adult“, das in der deutschen Übersetzung „AnnäherndAlex“ heißt. Das war eine der schönsten Leserunden, die ich je auf lovelybooks.de erlebt habe, denn mit Ausnahme einer Leserin waren alle restlos von dem Buch überzeugt. Das ist einfach eine viel schönere Atmosphäre, als wenn es viele gibt, denen das Buch nicht gefällt, während man selbst überzeugt ist, oder noch schlimmer, wenn diverse Fangirls dabei sind, die die Augen vor der Realität verschließen, und man selbst muss eine abweichende, negative Meinung vertreten.

Mir war klar, dass ich auch das erste „Young Adult“-Buch von Jenn Bennett lesen möchte. Normalerweise hätte ich mir es umgehend in der englischen Originalversion auf den E-Reader geladen. Aber hier kam mir der Königskinder-Verlag dazwischen, dessen Buchgestaltung ich so toll finde, dass ich unbedingt die gebundene Ausgabe haben musste. Die ist vor ca. einer Woche bei mir eingezogen und wurde sofort gelesen.

Bex lebt mit ihrer geschiedenen Mutter und ihrem älteren Bruder in San Francisco und besucht die örtliche Highschool. Sie zeichnet sich durch ein ungewöhnliches Hobby aus: sie zeichnet detailgetreue Abbildungen des menschlichen Körpers. Daraus möchte sie später auch einen Beruf machen und für medizinische Fachliteratur zeichnen.

Zu Beginn der Geschichte lernt sie Jack kennen, der auf seine Art ebenfalls Künstler ist. Während Bex jedoch nur gegen die Vorurteile anderer gegenüber ihrem morbiden Hobby kämpfen muss, überschreitet Jack mit seiner Kunst die Grenzen der Legalität.

Die beiden fühlen sich sofort voneinander angezogen, und es beginnt die Geschichte einer zarten Annäherung, die mit vielen überraschenden Wendungen gespickt ist.

 

 

Wegen der Bücher von Jenn Bennett habe ich beschlossen, dass ich in diesem Jahr mehr Jugendbücher lesen möchte. Während bei „New Adult“ und „Chick Lit“ nur Schema F zu existieren scheint und wirklich alle Bücher gleich aufgebaut sind, gibt es im Bereich „Young Adult“ viel mehr Freiheiten für die Autoren. Klar, auch hier geht es meist um zwei Protagonisten, die als Paar zusammenfinden sollen, aber der Weg dahin ist nie vorgezeichnet und verläuft unterschiedlich.

„Die Anatomie der Nacht“ zeichnet sich hier besonders durch die ungewöhnlichen Interessen von Bex und Jack aus. So gelingt es Jenn Bennett eine ganz eigene Welt zu zeichnen. Natürlich beinhaltet diese Welt auch einiges an Drama, was mich in diesem Fall aber nicht gestört hat, da für mich immer nachvollziehbar war, warum die einzelnen Personen so (über)reagiert haben. Auch die Schicksalsschläge, mit denen sich Bex und Jack in der Vergangenheit konfrontiert sahen, waren stimmig und nicht völlig übertrieben.

Ein wirklich gutes Jugendbuch, das ich wärmstens empfehlen kann. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu