|Leseliebe| „Bittersweet“ (True North Book #1) von Sarina Bowen

Wenn ich einen Autor für mich neu entdeckt habe, neige ich zum manischen Lesen, das heißt ich hole mir gerne alle Bücher dieses Autors und lese sie am Stück. In die Richtung ging meine Entdeckung von Elle Kennedy als Co-Autorin von „Paper Princess“. Erst habe ich alle drei Bände dieser Reihe gelesen, dann alle (bislang drei) Bücher, die Elle Kennedy mit Sarina Bowen geschrieben hat und mittlerweile bin ich bei Sarina Bowen als Solo-Autorin angelangt.

 "Bittersweet" (True North Book #1) von Sarina Bowen

„Bittersweet“

  • Sarina Bowen
  • New Adult
  • Englisch
  • E-Book
  • 4 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Audrey Kidder verschlägt es beruflich ins ländliche Vermont. Als sie eine Panne hat, entpuppt sich ausgerechnet ihre ehemalige College-Affäre Griffin Shipley als Retter in der Not (hier würde ich viel lieber „knight in shining armour“ schreiben, aber ich weiß, dass man es mit den Anglizismen nich übertreiben soll). Damals am College – das scheint mittlerweile in einem ganz anderen Leben gewesen zu sein. Es ist nicht mehr viel übrig von dem (scheinbar) unbeschwerten Partygirl und dem (scheinbar) sorglosen „Jock“ mit Football-Stipendium, denn Audrey möchte nach mehreren abgebrochenen Studiengängen endlich als Köchin durchstarten und Griffin lastet die Verantwortung für die Farm seiner Familie schwer auf den Schultern. Trotzdem blitzt für einen Moment die Unbeschwertheit der guten, alten Collegezeit wieder auf und die beiden können einander nur schwer widerstehen…

 "Bittersweet" (True North Book #1) von Sarina Bowen

Ich kann nicht leugnen, dass Geschichten rundum amerikanische Farmen eine gewisse Anziehung auf mich ausüben. Den genauen Grund kann ich nicht benennen, denn im wahren Leben klingen „Liebesgeschichten rundum den ambitionierten Schweinebauer Andi“ eher nach „Bauer sucht Frau“ denn „Chick Lit“ oder „New Adult“.

Auch dass sich mit Audrey und Griffin ein ehemaliges College-Pärchen wieder trifft, hat mir gut gefallen. Diese Mischung aus Nostalgie und Wiedersehen auf dem harten Boden der Realität hat für mich einen ganz besonderen Charme.

Das harte Leben auf amerikanischen Farmen – immer mit der Angst vor der nächsten Naturkatastrophe im Rücken (und das wird nicht besser nach dem Ausstiegt aus dem Klimaabkommen von Paris…) – wurde meiner Meinung nach realistisch dargestellt. Klar, es gab auch die Idylle der wie Pech und Schwefel zusammenhaltenden Großfamilie, trotzdem driftet die Geschichte nie in rosaroten Sozialkitsch ab.

Audrey und Griffin funktionieren auch ganz wunderbar als Paar, den auf der einen Seite ist da die lebhafte und trotz aller Widrigkeiten in ihrem familiären und beruflichen Umfeld positive Audrey und auf der anderen Seite der manchmal griesgrämig erscheinende, aber wie ein Fels in der Brandung agierende Griffin. Man merkt ab der ersten Minute, wie gut die beiden einander tun.

„Bittersweet“ gehört zu den Geschichten, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlinge. Klar, das sind vielleicht nicht die Bücher, an die man sich in 10 Jahren noch erinnert, aber ich finde, ab und zu braucht man einfach ein Wohlfühlbuch, mit dem man in eine andere Welt abtauchen kann. Meiner Meinung nach muss man auf Bücher, die so etwas liefern, auch nicht herabsehen.

Die deutsche Version von „Bittersweet“ wird zur Zeit unter dem Titel „True North – Wo auch immer du bist“ stark beworben und auch die beiden Nachfolgebände wurden bereits ins Deutsche übersetzt. Ob ich diese lesen werde, weiß ich noch nicht, denn die dort im Mittelpunkt stehenden Personen finde ich nicht so spannend.

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