|Leseliebe| „Accidentally On Purpose“ von Jill Shalvis

"Accidentally On Purpose" vin Jill Shalvis

„Accidentally On Purpose“

  • Jill Shalvis
  • A Heartbreaker Bay Novel
  • Chick Lit
  • Englisch
  • E-Book
  • 4 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Als ich „Das Model und der Walflüsterer“ in St. Moritz bereits zwei Tage vor Urlaubsende beendet hatte, musste neuer Lesestoff her. Mit dem E-Reader geht das zum Glück völlig unkompliziert (einer der Gründe, warum ich „Team E-Book“ bin). Ich habe mich spontan daran erinnert, dass das neue Buch von Jill Shalvis Ende Januar erschienen ist. Da ich die beiden Vorgängerbände „Sweet Little Lies“ und „The Trouble with Mistletoe“ nicht komplett überzeugend fand, stand ich dem dritten Band zwar skeptisch gegenüber, wollte ihm aber trotzdem eine Chance geben.

Elle hat ihr Leben nach einer nicht gerade bilderbuchmäßigen Kindheit mittlerweile im Griff: sie hat einen Job, studiert nebenbei, kann sich das eine oder andere Paar Killer-Schuhe leisten und hat gute Freunde, die immer für sie da sind.

Mit Archer, der ebenfalls zu ihrer Clique gehört, verbindet sie eine Art Hassliebe, denn er hat sie vor vielen Jahren in einem ihrer schwächsten Momente erlebt. Außerdem fühlt sich Elle noch immer dafür verantwortlich, dass er seinen Job als Cop aufgeben musste. Trotzdem fällt es den beiden immer schwerer, der gegenseitigen Anziehung zu widerstehen…

Wie oben erwähnt, haben mich die „Pairings“ in den Vorgängerbänden nicht gerade vom Hocker gerissen. Irgendwie haben mich sowohl Pru & Finn als auch Willa & Keane eher kalt gelassen, und ich habe sowohl „Sweet Little Lies“ als auch „The Trouble with Mistletoe“ mit einem leichten, unterdrückten Gähnen gelesen. In St. Moritz habe ich trotzdem spontan zu „Accidentally on Purpose“ gegriffen, denn ich weiß, dass die Autorin es besser kann, denn ihre „Cedar Ridge“-Reihe hat mir gut gefallen (zugegebenermaßen kann man mit einem „Mountain Resort“ und Skifahrern bei mir auch nicht viel falsch machen…).

Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, „Accidentally On Purpose“ herunterzuladen, denn Elle & Archer haben als Paar super für mich funktioniert. Elle ist eine starke, unabhängige Frau, die trotz seltener, schwacher Momente nie als weltfremdes, verhuschtes Mäuschen daher kommt. Gut gefallen hat mir auch, dass sie „Accounting“ – also Rechnungswesen/Buchführung – studiert und nicht irgendeinem super duper „fancy“ Job in der Werbebranche nachgeht, wie die meisten Protagonistinnen in deutschen „Chick Lit“-Romanen.

Archer ist natürlich der typische „dark, brooding male“ (also die dunkle, grüblerische männliche Hauptperson, die lieber durch Taten als verbal von sich reden macht), trotzdem hatte er diesen gewissen, trockenen Humor, der ihn attraktiv und interessant macht. Da könnte sich so mancher Bachelorkandidat eine Scheibe von abschneiden, aber das nur am Rande.

Auch der Ablauf der Storyline hat sich für mich wohltuend vom üblichen Einheitsbrei abgehoben. Die beiden kennen sich schon seit vielen Jahren und sind nach einiger Zeit vermeintlich ohne Berührungspunkte wieder aufeinander getroffen. Diese typische Phase des erstmaligen Kennenlernens fällt somit weg. Stattdessen halten Elle & Archer den Leser weite Strecken des Buches durch Annähern und wieder Auseinanderdriften in Atem, ohne dass das ganze in ein nerviges hin und her ausartet, an dessen Ende man als Leser ausrufen möchte: „Jetzt kriegt es endlich auf die Reihe!“ Dieser eher untypische Aufbau hat mir wirklich gut gefallen und obwohl klar war, wie das Buch enden wird, war es trotzdem spannend, den Weg der beiden zu verfolgen.

Da ich Spence (nerdiger Computerfreak, der durch den Verkauf seiner Firma zum Millionär geworden ist, seinen Platz im Leben aber trotzdem noch nicht gefunden hat) in mein Herz geschlossen habe, werde ich mir Ende September 2017 auch „Chasing Christmas Eve“ herunterladen.

Vorher erscheint am 20.06.2017 „Lost and Found Sisters“, der Auftakt einer neuen Reihe von Jill Shalvis namens „Wildstone“. Hierzu war bereits ein Auszug in „Accidentally on Purpose“ enthalten, der mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Das Buch werde ich also ebenfalls kaufen.

Für alle, die nicht auf Englisch lesen, sind diese Bücher leider keine Option, da Jill Shalvis bislang nicht ins Deutsche übersetzt wird.

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