|Leseliebe| „Love and Confess“ von Colleen Hoover

„Love & Confess“

Colleen Hoover
New Adult
Deutsch
3 Sterne (von 5 Sternen)

Nachdem „Zurück ins Leben geliebt“ ein voller Erfolg für mich war, dachte ich mir, ich könnte mit den weiteren New Adult Romanen von Colleen Hoover nichts falsch machen. Weitgefehlt… 

Auburn ist vor kurzem nach Texas gezogen. Warum sie das gemacht hat, obwohl sie die Umgebung und ihren neuen Job dort hasst, erfährt man im Laufe des Buches und kann aus Spoiler-Gründen nicht vorweggenommen werden. Als sie auf den jungen Künstler Owen trifft, gibt es endlich wieder einen Lichtblick in ihrem Leben. Leider nur für kurze Zeit, denn ihre Liebe hat keine Chance, so lange Auburn nicht riskieren möchte, das zu verlieren, was ihr wichtiger ist als eine neue Liebe…

Es nicht einfach, für dieses Buch eine sinnige Inhaltsangabe zu schreiben, denn die Autorin arbeitet wie gewohnt mit diversen dunklen Geheimnissen in der Vergangenheit ihrer Hauptpersonen, die erst im Laufe des Buches zum Vorschein kommen. Da ich hier keinesfalls den Überraschungseffekt zerstören möchte, muss ich mich bei meiner Zusammenfassung kurz fassen.

Das Thema „dunkle Geheimnisse“ führt mich direkt zu einem Kritikpunkt, denn genau diese Schatten der Vergangenheit münden am Ende des Buches in eine Kette von Zufällen und schicksalhaften Begegnungen, die ich als Leser beim besten Willen nicht mehr als realistisch ansehen konnte. Hätte es Colleen Hoover bei einer Auswirkung auf das Leben der Hauptdarsteller belassen, hätte ich das akzeptieren können, aber als sie in den letzten Kapiteln noch einen und noch einen drauf gesetzt hat, war es für mich vorbei. Das war viel zu unglaubwürdig.

Da die große Auflösung erst am Ende des Buches stattfindet, hätte mich das nicht daran hindern sollen, 90% der Seiten zuvor als Lesevergnügen zu empfinden. Leider war das nicht so, denn ich habe mich von Anfang an in der Atmosphäre des Buches unwohl gefühlt. Ich habe Schwierigkeiten, hier die richtigen Worte zu finden, denn mir ist bewusst, dass es in gewisser Weise mein persönliches Problem ist, das ich nicht auf Colleen Hoover schieben kann, denn wenn es ihr darum ging, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, dann ist ihr das wunderbar gelungen. Von daher kann es durchaus sein, dass sie mich mit dieser Geschichte auf dem falschen Fuß erwischt hat.

Wahrscheinlich bin ich mit unpassenden Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Wie in meinem Post über „Zurück ins Leben geliebt“ geschrieben, habe ich folgenden Plot erwartet: „Auburn, ein Kontrollfreak, trifft auf Owen, einen Künstler.“ Also etwas nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Die Zusammenfassung habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen sondern tatsächlich in der Art recherchiert. Bekommen habe ich zwei Protagonisten, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Die sich beide in einer ausweglosen Situation befinden, da sie sich für andere aufgeopfert haben.

Einen Teil meiner negativen Gefühle zu „Love and Confess“ schreibe ich also mir selbst zu.

Trotzdem denke ich, dass es in der Geschichte weitere Unstimmigkeiten gibt, die mich mit einem unguten Gefühl zurückgelassen haben. Z.B. die vereinzelt stattfindenden Liebesszenen, die zu Zeitpunkten passiert sind, die sich für mich völlig falsch angefühlt haben. Wenn man relativ unerfahren ist, kurz vorher ein negatives Erlebnis mit einem anderen Mann hatte, kann man sich dann vorbehaltlos auf jemanden einlassen? Ich denke nicht.

Ich hoffe, ich konnte einigermaßen deutlich machen, warum ich dieses Buch nicht mochte. Das ist mir, glaube ich, noch nie passiert, dass ich bei einer Geschichte von Anfang an ein schwierig zu definierendes ungutes Gefühl hatte. Normalerweise krankt es an unsympathischen Protagonisten oder langweiligem Geschreibsel. Nicht jedoch an einer negativen Schwingung im Hintergrund.

Deshalb würde mich brennend interessieren, ob es noch jemandem so mit diesem Buch ergangen ist? Ob noch jemand so stark zwischen „gefällt mir“ und „kaum zu ertragen“ bei den Büchern von Colleen Hoover schwankt?

Trotzdem möchte ich nicht verschweigen, dass mir auch etwas gut gefallen hat: die Kunstwerke von Owen, die im Buch abgebildet sind. Das fand ich zum einen eine originelle Idee, zum anderen wurde es auch gut umgesetzt. Damit kann ich mehr anfangen als mit Liedtexten.

Ich hoffe, das nächste Buch, zu dem ich greife, wird besser zu mir passen. „Love & Confess“ gehört leider zu den Printausgaben, bei denen ich es bereue, dass ich sie nicht als E-Book gekauft habe. So könnte ich es einfach in meinen berüchtigten Ordner „Schrott“ verschieben…

 

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