|Leseliebe| Klassiker aus meinem Bücherregal

In letzter Zeit ist mir klar geworden, dass wir Buchblogger vornehmlich über neu erschienene Bücher berichten. Das liegt zum einen daran, dass Rezensionsexemplare ausschließlich zu aktuellen Büchern verteilt werden. Zum anderen hat man, wenn man über Bücher schreibt, das Gefühl, dass die Besucher auf dem Blog über brandneue Bücher und nicht über „olle Kamellen“ lesen möchten.

Ich möchte mit meinem heutigen Artikel testen, ob das wirklich der Fall ist, oder ob man die Leser vielleicht auch mit den „Klassikern“ aus seinem Bücherregal begeistern kann. Und mit „Klassiker“ meine ich keine Reclam-Heftchen (die ich ich durchaus auch besitze) sondern Bücher, die einen schon viele Jahre begleiten und die nie einer radikalen Aussonderungsaktion im Bücherregal zum Opfer gefallen sind. Denn das sind für mich die wahren Favoriten. Im Gegensatz dazu gibt es auch Bücher, von denen ich vor ein paar Jahren schwer begeistert war, die mich mittlerweile aber nicht mehr ansprechen und deshalb aus dem Bücherregal weichen mussten.

Ich war über Weihnachten bei meinen Eltern zu Besuch und habe die Zeit nicht nur zum Aufräumen in meinem alten Zimmer sondern auch zum Herauspicken und Fotografieren meiner liebsten, altgedienten Bücher genutzt.

Sofies Welt von Jostein Gaarder

„Sofies Welt“ von Jostein Gaarder

Ich starte mit einem Buch, das sich schon seit über zwanzig Jahren (oh my…) in meinem Besitz befindet, und das ich außerdem mit Weihnachten verbinde, denn es war damals ein Weihnachtsgeschenk von meinen Eltern: „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder. Das Buch war in aller Munde (eine „trending topic“ ganz ohne Internet), und ich bin als großer Norwegenfan direkt auf den Zug aufgesprungen. Noch heute hat „Sofies Welt“ einen besonderen Platz in meinem Leseherz, denn es ist eine absolut faszinierende Mischung aus Jugendbuch und Sachbuch der Philosophie. Ich wage nicht zu behaupten, dass ich alles bis ins letzte Detail verstanden habe, aber die Geschichte hat mir zumindest ein Grundwissen über die klassischen Philosophen wie z.B. Platon vermittelt und die Augen dafür geöffnet, dass man seine Existenz (und das große „Warum?“) hinterfragen sollte.

Meine Buchsammlung zu Jostein Gaarder

Meine Buchsammlung zu Jostein Gaarder

„Sofies Welt“ ist nicht das einzige (aber das erste) Buch von Jostein Gaarder, das ich gelesen habe. In besonders guter Erinnerung sind mir „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“ (ein krebskrankes Mädchen bekommt Besuch von einem Engel) und „Das Leben ist kurz“ (über den berühmten Kirchenvater Augustinus und eine verbotene Liebe) geblieben. Ich habe schon viel zu lange kein Buch von Jostein Gaarder mehr gelesen… Das werde ich 2018 definitiv ändern.

Kartoffeln mit Stippe von Ilse Gräfin von Bredow

„Kartoffeln mit Stippe“ von Ilse Gräfin von Bredow

Noch ein Buch und eine Autorin, die mich schon seit Kindertagen begleiten: „Kartoffeln mit Stippe“ von Ilse Gräfin von Bredow. Bevor ich mir das Buch gewünscht habe, habe ich die darauf basierende Serie im ZDF gesehen. Aus dieser Serie stammt auch das Bild auf dem Cover (mit u.a. Jutta Speidel). Ilse Gräfin von Bredow hat mehrere Bücher veröffentlicht, denen allen gemein ist, dass sie von ihrer Kindheit und Jugend in der Mark Brandenburg erzählen. Ich habe diese Geschichten aus längst vergangenen Zeiten geliebt. Da ich als Kind sehr ängstlich war und schnell schlecht geträumt habe (der „Räuber Hotzenplotz“ ruft heute noch eine Gänsehaut bei mir hervor), hatten die eher gemächlichen Bücher von Ilse Gräfin von Bredow genau den richtigen Spannungsbogen für mich. Leider werden keine weiteren Bücher von Ilse Gräfin von Bredow erscheinen, denn sie ist 2014 im Alter von über 90 Jahren verstorben.

Meine Bücher von Ilse Gräfin von Bredow

Meine gesammelten Werke von Ilse Gräfin von Bredow

Meine Bücher von Jonathan Tropper

Meine Bücher von Jonathan Tropper

Die Bücher von Jonathan Tropper sind nicht so alt wie die Geschichten von Jostein Gaarder und Ilse Gräfin von Bredow. Ich habe sie vor ca. 10 Jahren relativ schnell hintereinander gelesen und sie haben mich allesamt durch den speziellen Humor von Jonathan Tropper und die skurrilen Protagonisten begeistert. Leider veröffentlicht Jonathan Tropper aktuell keine Bücher. Er scheint sich auf seine Tätigkeit als Drehbuchautor für die Serie „Banshee – Small Town“ zu konzentrieren.

Meine Bücher von Lena Gorelik

Meine Bücher von Lena Gorelik

Lena Gorelik muss ich zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie Jonathan Tropper für mich entdeckt haben. Also auch vor ungefähr einem Jahrzehnt. Ich weiß sogar noch, dass ich das erste Buch „Meine weißen Nächte“ von meiner Mutter geschenkt bekommen habe. Ich habe mich direkt in die Geschichte verliebt, denn Lena Gorelik erzählt herzerfrischend von ihrer russisch-jüdischen Herkunft und dem Kampf mit ihrer sich in alles einmischenden Verwandtschaft. So sehr, dass ich mir direkt nach Beenden von „Meine weißen Nächte“ auch die beiden Nachfolgebände „Verliebt in St. Petersburg“ und „Hochzeit in Jerusalem“ gekauft habe. Einige Jahre später habe ich „Lieber Mischa“, in dem Lena Gorelik an ihren zwischenzeitlich geborenen Sohn schreibt, und „Die Listensammlerin“ gelesen. Diese beiden Bücher sind schwerere Kost als die ersten drei Werke der Autorin. Ich mochte sie trotzdem sehr gerne und plane die Anschaffung von Lena Goreliks neuestem Jugendbuch „Mehr Schwarz als Lila“.

Die Freibadclique von Oliver Storz

„Die Freibadclique“ von Oliver Storz

Es klang hier auf dem Blog schon öfters an, ich mag Bücher mit historischem Hintergrund. Hierbei spreche ich nicht von Mittelalterromanen sondern vornehmlich von Geschichten, die im 19. oder 20. Jahrhundert angesiedelt sind. Eins meiner persönlichen Highlights ist hierbei die „Freibadclique“ von Oliver Storz, die ich direkt zum Erscheinungstermin in 2008 gekauft habe. Oliver Storz ist ein Autor aus meiner Heimat und auch wenn er in der „Freibadclique“ keine Ortsnamen nennt, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass die Geschichte in Schwäbisch Hall spielt. Das macht das Buch umso spannender für mich. Es gelingt Oliver Storz perfekt, seine Leser auf eine Reise zurück in die Vergangenheit in einen heißen (Nach-)Kriegssommer mitzunehmen.

Meine Bücher von Amy Harmon

Meine Bücher von Amy Harmon

Zum Abschluss möchte ich drei Bücher vorstellen, die sich noch nicht so lange in meinem Bücherregal befinden, auf die ich aber trotzdem nicht verzichten möchte, denn die Jugendbücher von Amy Harmon gehören zu meinen liebsten. Sie hat einfach ein Händchen für spezielle und trotzdem liebenswerte Charaktere. Hier könnt Ihr nachlesen, was ich zu „Unendlich Wir“ und „Für immer Blue“ zu erzählen habe.

Ich hoffe, Euch hat dieser Blick zurück in meine Lesevergangenheit gefallen. Ich denke, es wird einen zweiten Teil zu dieser Auflistung geben, denn es schlummern noch ein paar Schätze in meinen Bücherregalen.

2 Kommentare

  1. 5. Januar 2018 / 20:04

    Von den Büchern kenne ich nur sofies Welt. Auch ein Weihnachtsgeschenk… Damals konnte ich gar nichts mit anfangen. Das philosophische hab ich nur noch überblättert. Vielleicht sollte ich es mir mal vornehmen.
    Grüße sonnenblume

    • glimrende
      Autor
      7. Januar 2018 / 14:01

      Hallo Sonnenblume (schöner Name, BTW),
      ich kann mir vorstellen, dass „Sofies Welt“ nicht für jeden etwas ist. Dazu ist es zu speziell. Vielleicht kann man „im Alter“ mehr damit anfangen.
      Viele Grüße,
      Stefanie

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