|Alltagstrott| Madys Yoga Challenge und meine Sportgeschichte / Kolumne

Yoga mit Mady

 

Yay, ich bin stolz auf mich: ich habe im Januar an der 30 Tage Yoga Challenge von Mady teilgenommen und somit jeden Tag eine Yoga-Einheit durchgezogen. Und das Beste an der Sache: es hat Spaß gemacht und meine Begeisterung wurde nie von dem Gefühl eines „notwendigen Übels“ abgelöst. Besonders gut gefallen hat mir, dass Mady in diesem Plan verschiedene Stilrichtungen aus dem Yoga vorstellt. Ich selbst komme aus der Vinyasa-Richtung. Das heißt, ich bin vor allem mit einem dynamischen, eher anstrengenden Yogastil vertraut. Dem ruhigen Yin-Yoga oder gar der Meditation stand ich deshalb skeptisch gegenüber. Aber was soll ich sagen? Man muss sich manchmal auf etwas Neues einlassen und seinen Horizont erweitern, um festzustellen, dass man auch andere Dinge genießen kann. Ich habe mich nach der Yin-Einheit und vor allem auch der Meditation total entspannt und angekommen gefühlt.

Von anderen werde ich immer wieder gefragt, wie man so eine tägliche Routine in Eigenregie durchhält. Wie man es schafft, abends die Matte auszurollen, anstatt auf der Couch sitzen zu bleiben. Da ist meine Antwort einfach: wenn ich mir etwas vornehme, ziehe ich es durch. Ich habe einen eisernen Willen und würde nie auf die Idee kommen, aus Unlust von meinem Plan abzuweichen. Mir ist bewusst, dass diese Antwort für andere wenige hilfreich ist, aber mehr an Strategie steckt bei mir nicht dahinter. Außerdem bin ich überzeugt, dass es für jeden die passende Sportart gibt und sobald man die gefunden hat, kommt der Spaß und das Durchhaltevermögen von ganz alleine.

 

Yoga mit Mady

 

Das führt zu mich zu meiner eigenen Sportgeschichte, die eine durchaus wechselvolle ist. Im Kindergarten hat mir die wöchentliche Sporteinheit Spaß gemacht, und ich bin an diesem Nachmittag gerne in den Kindergarten gegangen. In der Grundschule hat sich das radikal geändert, denn durch einen eher unsensiblen Sportlehrer standen plötzlich meine Unzulänglichkeiten im Fokus. Er ließ u.a. in mein Zeugnis schreiben, dass ich mir „mehr zutrauen soll“. Damit begann meine Abneigung gegen den Schulsport, die ich jedoch nich an meinen Sportlehrern festmachen möchte. Genauso dazu beigetragen hat die Tatsache, dass im Sportunterricht überwiegend Sportarten ausgeübt wurden, die mir nicht liegen, wie Ballspiele oder Schwimmen z.B.

In meiner Freizeit habe ich mich organisiertem Sport im Verein komplett verweigert (obwohl meine Mutter ihre Kinder gerne zu Fußballern gemacht hätte) – mit einer Ausnahme: Voltigieren. Als Pferdemädchen konnte ich mich für diese Sportart begeistern und habe sie vom 10. bis zum 12. Lebensjahr ausgeübt (und sogar die Prüfung zum „kleine Hufeisen“ abgelegt).

Ich hatte im Schulsport immer eine „4“ – meine mit weitem Abstand schlechteste Schulnote. Nur in der 13. Klasse hatte ich 7 Punkte (also eine „3“) in meinem Zeugnis stehen. Allerdings nicht aufgrund Könnens sondern weil ich mich immer bemüht und nie geschwänzt habe.

Meine Sportphobie konnte dieses Erlebnis aber auch nicht heilen, und meine Motto nach dem Abi war erst einmal „no sports“. Bis ich nach einigen Jahren gemerkt habe, dass es ohne Sport nicht geht. Ich wollte nicht länger im Urlaub schnaufen müssen wie eine Dampflok, so bald es ein bisschen bergan oder eine längere Treppe hoch geht. Zunächst habe ich eher halblebendig mit einem wöchentlichen „Bauch Beine Po“-Kurs begonnen, richtig ernst wurde es erst, als ich mit dem Joggen begonnen habe. Plötzlich hatte ich eine Sportart gefunden, für die man kein Bewegungstalent sein muss. Mein Ehrgeiz reichte völlig aus. Meine Kondition wurde merklich besser, und Bergtouren waren plötzlich kein Problem mehr für mich. Ich bin kein sonderlich schneller Läufer, habe aber in 2014 immerhin einen Halbmarathon absolviert.

 

Yoga mit Mady

 

Yoga hatte ich bereits zu Studentenzeiten ausprobiert, allerdings in einer eher esoterischen Richtung, die mich so gar nicht ansprach. Als einige Jahre später bei meiner Arbeit ein Yoga-Kurs angeboten wurde, gab ich diesem Sport eine neue Chance, und es hat sofort „geklickt“. Das lag zum einen am Yoga-Lehrer, der eine eher „sportliche“ Yogarichtung verfolgt und wirklich super erklärt und korrigiert. Zum anderen habe ich zum ersten Mal im Leben das Gefühl gehabt, dass ich Talent für eine Sportart habe. Ich bin relativ beweglich und insbesondere die Hüftöffner sind eine Stärke von mir. Auch meine Kraft hat sich über die Jahre verbessert, und der Yoga-Liegestütz z.B. bereitet mir keine Probleme mehr. Das gleiche gilt für die Stehpositionen. Ich mag sogar den „Paradise Bird“ und den „Mond“ super gerne. Bei der „Krähe“ und dem „Rad“ bin ich hingegen nicht stark/mutig genug und auch die Vorwärtsbeuge im Sitzen mit gestreckten Beinen und geradem Rücken gehört eindeutig zu meinen Schwächen. Aber daran werde ich arbeiten.

Vielleicht konnte ich den einen oder anderen für die Yoga-Challenge motivieren? Neben der von mir bereits absolvierten Challenge aus dem Januar gibt es nun auch eine Fortsetzung für den Februar, die am Montag startet und mit der ich morgen beginnen werde. Ich freue mich schon sehr auf die erste Session <3

2 Kommentare

  1. 6. Februar 2018 / 16:28

    Hallo Stefanie,
    als ich gelesen habe, dass du in Sport eine vier hattest, habe ich durchgeatmet. Ich rede ja sehr ungern darüber, aber bei mir war es ganz genauso. Auch bei mir war eine drei mal mit dabei. Yoga mache ich derzeit auch einmal in der Woche in einer kleinen Gruppe. Ich habe auch mal zu Hause Übungen gemacht, aber irgendwie schläft sowas früher oder später immer wieder ein. In einer Gruppe fällt es – für mich – oft leichter mich zu motivieren.
    Als weiteren Sport mache ich im Sommer Agility und über das Jahr hinweg tanze ich (Standart-Latein). Yoga würde ich nicht mehr missen wollen. Es tut mir sehr gut und ich fühle mich danach immer herrlich entspannt.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      8. Februar 2018 / 20:38

      Hallo Tanja,
      ohne Yoga – das geht für mich auch nicht mehr 🙂 .

      Oh, klasse, dass Du tanzt. Da habe ich mit der Formation aus Ludwigsburg ja eine echte „Hochburg“ direkt vor der Tür.

      Viele Grüße,

      Stefanie

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